Heute ist Ludwig Kalisch ein Thema, das die Aufmerksamkeit von Menschen jeden Alters und jeder Herkunft auf sich gezogen hat. Im Laufe der Zeit hat Ludwig Kalisch seine Relevanz im akademischen, beruflichen und sozialen Bereich unter Beweis gestellt und Experten dazu motiviert, ihr Studium zu vertiefen. In diesem Artikel werden wir verschiedene Perspektiven und Aspekte im Zusammenhang mit Ludwig Kalisch untersuchen, mit dem Ziel, eine umfassende und aktuelle Sicht auf das Thema zu bieten. Von seinem Ursprung bis zu seinen Auswirkungen auf die moderne Gesellschaft werden wir untersuchen, wie sich Ludwig Kalisch im Laufe der Jahre entwickelt hat und wie es auch heute noch eine Quelle des Interesses und der Forschung darstellt.
Mütterlicherseits war Kalisch mit Moses Kalischer, einem der Weisen Lissas, verwandt. 1826 verließ Kalisch seine Vaterstadt und studierte drei Jahre in Glogau. Anschließend reiste er durch Deutschland und hielt sich weitere drei Jahre in Frankreich auf. Hiervon zurück immatrikulierte er sich 1835 in Heidelberg für ein Medizinstudium; später wechselte er nach München.
1838 ließ er sich in Bingen, zwei Jahre später in Mainz als Sprachlehrer für Englisch und Italienisch nieder. 1847 promovierte er zum Dr. phil.in absentia an der Universität Gießen. Er war Herausgeber und einziger Autor der Karnevalszeitschrift Narhalla, deren wichtigste Aufgabe es war, Feudalismus und Zensur bloßzustellen. Im Revolutionsjahr gründete er die Sonntagszeitung Der Demokrat und den Arbeiterbildungsverein in Mainz. Er war Mitglied des „Demokratischen Vereins“ in Mainz, dem Paul Stumpf vorstand und vertrat darin frühe sozialistische Überzeugungen. Im Mai (bis Juni) 1849 war Kalisch Mitglied der provisorischen Regierung der Pfalz und wurde nach Niederschlagung der revolutionären Bewegung am 31. Oktober 1851 in Zweibrücken in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Seit demselben Jahr lebte Kalisch in Paris und London als Journalist. In Großbritannien war er auch zeitweilig Hauslehrer im Hause von Louise von Rothschild. Nach 1871 setzte sich Kalisch verstärkt für die Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland ein. Eine weitere große Aufgabe sah Kalisch in der Verständigung und Aussöhnung zwischen Juden und Nichtjuden. Zu Kalischs Publikationsorganen zählte die auflagenstarke Gartenlaube.
Am 2. oder 3. März 1882 starb Ludwig Kalisch in Paris. er nutzte bei seinen Werken das Pseudonym Ludwig Lischka.
Werke
Barbiton oder Stunden der Muse. Oßwald, Heidelberg 1836.
Redakteur: Narrhalla. Mainzer Carnevals-Zeitung. Ein Organ für die Mainzer Carnevalsbestrebungen. Wirth, Mainz 1843–1848.
Das Buch der Narrheit. Wirth, Mainz 1845.Digitalisat
Schlagschatten. Johann Wirth, Mainz 1845 MDZ Reader
Schlagschatten. Humoristische Aufsätze. Neue Ausgabe mit einem Bildniß des Verfassers. J. G. Wirth Sohn, Mainz 1851 Digitalisat
Hrsg.: Der Demokrat. Mainz. Nr. 1. April 1848 bis Juli 1849.
Shrapnels. Literarische Anstalt, Frankfurt am Main 1849. Digitalisat
Allgemeine Heulerbibliothek. Im Verein mit mehreren berühmten Heulern herausgegeben von Ludwig Kalisch. Literarische Anstalt (J. Rütten.), Frankfurt am Main 1849.
Redakteur: Der Bote für Stadt und Land. Pfälzisches Volksblatt. Kaiserslautern Mai bis Juni 1849.
Bilder aus meiner Knabenzeit. Ernst Keil, Leipzig 1872. MDZ Reader
Gebunden und Ungebunden. Braun & Schneider, München 1876. (Neu hrsg. von Stefan Neuhaus. Wehrhahn, Hannover-Laatzen 2004. ISBN 3-86525-301-6.)
Pariser Leben. Bilder und Skizzen. Zabern, Mainz 1880.
Literatur
Anklag-Akte, errichtet durch die K. General-Staatsprokuratur der Pfalz, nebst Urtheil der Anklagekammer des K. Appellationsgerichtes der Pfalz in Zweibrucken vom 29. Juni 1850, in der Untersuchung gegen Martin Reichard, entlaßener Notär in Speyer und 332 Consorten, wegen bewaffneter Rebellion gegen die beraffnete Macht, Hoch- und Staatsverraths etc. Ritter, Zweibrücken 1850. Digitalisat
Literarische Geheimberichte aus dem Vormärz. herausgegeben von Karl Glossy, Konegen, Wien 1912.
Kalisch, Ludwig. In: Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Band 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 400–401. Deutsches Text Archiv (DTA)
Lucy Cohen: Lady de Rothschild and her daughters. Murray, London 1935, S. 79 ff.
Wilhelm Kosch: Biographisches Staatshandbuch. Lexikon der Politik, Presse und Publizistik. Fortgeführt von Eugen Kuri. Zweiter Band. A. Francke Verlag, Bern und München 1963, S. 626.
Mainz und die soziale Frage in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Zum 100. Todestag von Oberbürgermeister Wallau und Bischof Ketteler. Hesse, Mainz 1977.
Julius H. Schoeps: An der Seite der Unterdrückten. Ludwig Kalisch (1814–1882) im Vormärz in der Revolution von 1848 und im französischen Exil. In: Juden im Vormärz und in der Revolution von 1848. Burg Verlag, Stuttgart 1983, ISBN 3-922801-61-7, S. 331–351.
Christoph Grubitz: Ludwig Kalisch. In: Metzler-Lexikon der deutsch-jüdischen Literaturgeschichte. Jüdische Autorinnen und Autoren deutscher Sprache von der Aufklärung bis zur Gegenwart, hrsg. v. Andreas Kilcher. Metzler, Stuttgart u. Weimar 2000, S. 287–289.