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Die Golden Globe Awards 2009 wurden von der Hollywood Foreign Press Association (HFPA), einer Vereinigung internationaler Filmjournalisten, am 11. Januar 2009 zum 66. Mal vergeben. Die Verleihung der Auszeichnungen in den Bereichen Film (14 Kategorien) und Fernsehen (11 Kategorien) fanden im Rahmen eines Galadiners im Beverly Hilton Hotel in Beverly Hills statt und wurden von dem US-amerikanischen Fernsehsender NBC übertragen.
Die Nominierungen waren ebenfalls im Beverly Hilton Hotel am 11. Dezember 2008 bekanntgegeben worden. Bereits im Vorjahr wurde der sechsfache Golden-Globe-Gewinner Steven Spielberg als Preisträger des Cecil B. deMille Awards bestimmt. Er erhielt den Ehrenpreis für seinen „außerordentlichen Beitrag zum Unterhaltungsbereich“. Da die Zeremonie im Jahr 2008 wegen des Streiks der in der WGA organisierten Drehbuchautoren abgesagt worden war, hatte man die Verleihung des Cecil B. DeMille Awards auf das Jahr 2009 verschoben.
Die Nominierungen in den 25 Kategorien wurden am 11. Dezember 2008 von dem Präsidenten der HFPA, Jorge Camara, zusammen mit den Schauspielern Elizabeth Banks, Terrence Howard und Rainn Wilson bekanntgegeben.
Berücksichtigt wurden Spielfilme und Fernsehprogramme, die zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember 2008 aufgeführt wurden. Fremdsprachige Filme mussten im Ursprungsland zwischen dem 1. November 2007 und dem 31. Dezember 2008 uraufgeführt worden sein. Insgesamt qualifizierten sich 184 Spielfilme (davon 71 Komödien oder Musicals), 8 Animationsfilme, 109 Fernsehserien (davon 42 Komödien) und 38 Mini-Serien oder Fernsehfilme.
Die meisten Nominierungen erhielten die Dramen Der seltsame Fall des Benjamin Button, Glaubensfrage und Frost/Nixon mit je fünf Nennungen. Keiner dieser Filme konnte aber seiner Favoritenrolle gerecht werden und alle Produktionen blieben unprämiert. Zum erfolgreichsten Film des Abends avancierte Danny Boyles Drama Slumdog Millionär. Der Film stellt einen jungen Inder (gespielt von Dev Patel) aus den Armenvierteln von Mumbai in den Mittelpunkt. Dieser erhält die Chance, als Kandidat in der indischen Version von Who Wants to Be a Millionaire? aufzutreten. Boyles Film konnte alle seine vier Nominierungen in Siege umsetzen und gewann die Trophäen für das beste Filmdrama, die Regie, das Drehbuch und die beste Filmmusik. Auf zwei Siege kam Darren Aronofskys Goldener-Löwe-Gewinner The Wrestler, der sich die Preise in den Kategorien Bester Hauptdarsteller in einem Drama (Mickey Rourke) und Bester Filmsong sichern konnte. Bei den Komödien war Woody Allens Film Vicky Cristina Barcelona mit vier Nominierungen zu den Favoriten gezählt worden, der auch mit dem Preis für die beste Filmkomödie ausgezeichnet wurde. Beste Komödiendarsteller wurden die Britin Sally Hawkins (Happy-Go-Lucky) und der Ire Colin Farrell (Brügge sehen… und sterben?).
Im Vorfeld der Verleihung hatten mehrere Schauspieler je zwei Nennungen erhalten, aber nur die Britin Kate Winslet konnte ihre Doppelnominierung auch in zwei Siege umsetzen. Sowohl für die Hauptrolle der April Wheeler in Sam Mendes’ Drama Zeiten des Aufruhrs, als auch den Part der Hanna Schmitz in Stephen Daldrys Der Vorleser gewann sie die Auszeichnung der HFPA. Der Brite Tom Wilkinson erhielt den Preis für seine Darstellung des Benjamin Franklin in dem Fernsehmehrteiler John Adams – Freiheit für Amerika, während er für seine Hauptrolle in dem Fernsehfilm Recount dem US-Amerikaner Paul Giamatti (John Adams – Freiheit für Amerika) den Vortritt lassen musste. Unprämiert blieben Meryl Streep (Glaubensfrage und Mamma Mia!) und Ralph Fiennes (Die Herzogin und Bernard and Doris). Der im Januar 2008 verstorbene Australier Heath Ledger gewann postum den Preis als bester Nebendarsteller in The Dark Knight, den stellvertretend der Regisseur des Films, Christopher Nolan, entgegennahm. Für seine Leistung als Joker war Ledger in der laufenden amerikanischen Filmpreissaison bereits mehrfach ausgezeichnet worden.
Bei den fremdsprachigen Filmen setzte sich der israelische Dokumentarfilm Waltz with Bashir gegen den Europäischen-Filmpreis-Gewinner Gomorrha – Reise in das Reich der Camorra aus Italien und den deutschen Beitrag Der Baader Meinhof Komplex von Uli Edel durch. Daneben waren der skandinavische Film Die ewigen Momente der Maria Larsson und das französische Drama So viele Jahre liebe ich dich berücksichtigt worden. Insgesamt waren 53 fremdsprachige Filme für den Golden Globe eingereicht worden.
Im Bereich Fernsehen hatten jeweils Produktionen des Pay-TV-Sender HBO das Favoritenfeld angeführt. Die Miniserie John Adams – Freiheit für Amerika konnte alle ihre 4 Nominierungen in Siege umsetzen. Auf drei Auszeichnungen kam die Serie 30 Rock.
Statistik (aufgeführt werden Filme mit mehr als einer Nominierung) N=Nominierung; S=Sieg | ||
Film | N | S |
---|---|---|
Der seltsame Fall des Benjamin Button | 5 | 0 |
Frost/Nixon | 5 | 0 |
Glaubensfrage | 5 | 0 |
Slumdog Millionär | 4 | 4 |
Der Vorleser | 4 | 1 |
Vicky Cristina Barcelona | 4 | 1 |
Zeiten des Aufruhrs | 4 | 1 |
The Wrestler | 3 | 2 |
Brügge sehen… und sterben? | 3 | 1 |
Happy-Go-Lucky | 2 | 1 |
WALL·E – Der Letzte räumt die Erde auf | 2 | 1 |
Bolt – Ein Hund für alle Fälle | 2 | 0 |
Burn After Reading – Wer verbrennt sich hier die Finger? | 2 | 0 |
Der fremde Sohn | 2 | 0 |
Liebe auf den zweiten Blick | 2 | 0 |
Mamma Mia! | 2 | 0 |
So viele Jahre liebe ich dich | 2 | 0 |
Tropic Thunder | 2 | 0 |
Slumdog Millionär (Slumdog Millionaire) – Regie: Danny Boyle
Vicky Cristina Barcelona – Regie: Woody Allen
Danny Boyle – Slumdog Millionär (Slumdog Millionaire)
Kate Winslet – Zeiten des Aufruhrs (Revolutionary Road)
Colin Farrell – Brügge sehen… und sterben? (In Bruges)
Sally Hawkins – Happy-Go-Lucky
Heath Ledger – The Dark Knight
Kate Winslet – Der Vorleser (The Reader)
Simon Beaufoy – Slumdog Millionär (Slumdog Millionaire)
A. R. Rahman – Slumdog Millionär (Slumdog Millionaire)
„The Wrestler“ aus The Wrestler – Bruce Springsteen
WALL·E – Der Letzte räumt die Erde auf (WALL·E) – Regie: Andrew Stanton
Waltz with Bashir, Israel – Regie: Ari Folman
Statistik (aufgeführt werden Filme mit mehr als einer Nominierung) N=Nominierung; S=Sieg | ||
Film | N | S |
---|---|---|
In Treatment – Der Therapeut | 5 | 1 |
Recount | 5 | 1 |
John Adams – Freiheit für Amerika | 4 | 4 |
30 Rock | 3 | 3 |
Mad Men | 3 | 1 |
Cranford | 3 | 0 |
Entourage | 3 | 0 |
True Blood | 2 | 1 |
Bernard and Doris | 2 | 0 |
Brothers & Sisters | 2 | 0 |
Californication | 2 | 0 |
Das Büro | 2 | 0 |
Dexter | 2 | 0 |
Dr. House | 2 | 0 |
Weeds – Kleine Deals unter Nachbarn | 2 | 0 |
Gabriel Byrne – In Treatment – Der Therapeut (In Treatment)
John Adams – Freiheit für Amerika (John Adams)
Paul Giamatti – John Adams – Freiheit für Amerika (John Adams)
Laura Linney – John Adams – Freiheit für Amerika (John Adams)
Tom Wilkinson – John Adams – Freiheit für Amerika (John Adams)
Steven Spielberg (Verschobene Verleihung aus dem Vorjahr aufgrund des Streiks der US-Drehbuchautoren)
Rumer Willis, die Tochter von Demi Moore und Bruce Willis, war bereits für die Preisverleihung 2008 als Miss Golden Globe ausgewählt worden; da die Verleihungszeremonie in diesem Jahr jedoch durch eine Pressekonferenz ersetzt wurde, nahm sie nun die Aufgabe der Überreichung der einzelnen Statuen im Jahr 2009 wahr.