In diesem Artikel wird Ulrich Holbein im Detail analysiert und dabei auf seine verschiedenen Facetten, seine Auswirkungen auf die Gesellschaft und seine heutige Relevanz eingegangen. Von seinen Ursprüngen bis zu seiner Entwicklung im Laufe der Zeit hat Ulrich Holbein in verschiedenen Aspekten des täglichen Lebens eine grundlegende Rolle gespielt. Durch einen multidisziplinären Ansatz werden verschiedene Perspektiven untersucht, die es uns ermöglichen, die Bedeutung und Bedeutung von Ulrich Holbein heute besser zu verstehen. Ebenso werden aktuelle Trends im Zusammenhang mit Ulrich Holbein untersucht und über seine zukünftige Rolle nachgedacht.
Holbein ist der Sohn einer Säuglingsschwester und eines Ingenieurs. Die Familie verließ 1957 die DDR und siedelte nach Westdeutschland über, wo sie zunächst in Niederkirchen bei Kaiserslautern und anschließend in Kassel-Bettenhausen lebte. Von 1963 bis 1966 besuchte Holbein die Herderschule und ab 1967 die Gerhart-Hauptmann-Schule. Sein 1971 gestellter Antrag auf Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer enthielt Zitate von Lew Nikolajewitsch Tolstoi und Adalbert Stifter. Holbein besuchte anschließend in Kassel ein Wirtschaftsgymnasium und ab 1972 die Fachschule für sozialpädagogische Berufe Darmstadt. 1973 begann für Holbein eine Dekade ausgedehnter halbjährlicher Reisen nach Südeuropa. Es folgte 1974 ein Aufenthalt in Indien. Von 1974 bis 1975 absolvierte er ein Anerkennungspraktikum bei einem Jugendheim in Bad Hersfeld. Von 1977 bis 1983 lebte Holbein in der LandkommuneStückhof von Ewald Rumpf in Remsfeld. Holbein studierte zunächst Biologie und Theologie an der Universität Tübingen. Von 1976 bis 1982 studierte er an der Hochschule für bildende Künste in Kassel freie Malerei. Er jobbte u. a. als Hilfspfleger und Landschaftsmaler und begann mit dem Verfassen von Beiträgen für Zeitungen und Literaturzeitschriften. Seit 1977 ist er freier Schriftsteller. Holbein lebt seit 1983 im Merlinhaus, einem umgestalteten Imkerhaus mit naturbelassenem Laissez-faire-Garten in Allmuthshausen im Knüllgebirge.
Werk
Holbein ist Verfasser von Essays und Hörtexten, in denen er dem Leser und Hörer die Früchte seiner Belesenheit präsentiert und neu arrangiert, bis hin zu dem gänzlich aus Literaturzitaten montierten RomanIsis entschleiert. 1990 textete Holbein das Libretto zu Viera Janárčekovás Musikstück Hymnos an Vater Lärm.
Eine Besonderheit in seinem Werk sind literarische Doppelporträts, etwa im Band Ungleiche Zwillinge (2002) oder in Ein Chinese in Rom (2013) über Jean Paul und Johann Wolfgang von Goethe. Die Vergleiche, die Holbein zwischen auf den ersten Blick sehr gegensätzlichen Persönlichkeiten oder Dingen zieht, dienen dazu, zwischen ihnen eine komplementäre Beziehung herauszuarbeiten oder eine universelle Analogie zu entdecken.
Der illustrierte Homunculus. Goethes Kunstgeschöpf auf seinem Lebensweg durch hundertfünfzig Jahre Kunstgeschichte. Mit Illustrationen von Ulrich Holbein. Kastell, München 1989, ISBN 3-924592-18-7.
Samthase und Odradek. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-518-11575-8.
Der belauschte Lärm. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-518-11643-6.
Ozeanische Sekunde. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-518-11771-8.
Knallmasse. Ein kosmisches Märchen. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 1993, ISBN 3-8067-4112-3.
Die vollbesetzte Bildungslücke. Claassen-Verlag, Hildesheim 1993, ISBN 3-546-00050-1 (Autobiografie; mit einem Nachwort von Rolf Michaelis).
Warum zeugst du mich nicht? Haffmans Verlag, Zürich 1993, ISBN 3-251-00219-8.
Sprachlupe. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-8218-3447-1.
Das Schwein der Erkenntnis. Mitschnitte einer Prominenten-Debatte über Vegetarismus. Pieper’s MedienXperimente, Löhrbach 1996, ISBN 3-925817-87-5 (Reihe Der Grüne Zweig Nr. 187).
Typologie der Berauschten. Pieper’s MedienXperimente, Löhrbach 1997, ISBN 3-925817-93-X (Reihe Der Grüne Zweig Nr. 193).
Werden auch Sie ein Genie! Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-8218-1480-2.
Im Reich der Rümpfe und Stümpfe. Plädoyer gegen Beschneidungswahn. Pieper und the Grüne Kraft MedienXperimente, Löhrbach 2000, ISBN 3-922708-15-3 (Reihe Der Grüne Zweig Nr. 205).
Isis entschleiert. Elfenbein Verlag, Heidelberg 2000, ISBN 3-932245-30-X.
Nekrolog auf den Ladenhüter und andere. Dielmann, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-929232-50-2.
Zwischen Liquid-Sounds, Spirituallekt und Zwerchfellatio. Über den Globaltrottel und Ozeanosophen Micky Remann. Pieper und the Grüne Kraft, Löhrbach 2000, ISBN 3-922708-10-2 (Reihe Der Grüne Zweig Nr. 210).
Ungleiche Zwillinge. Doppelporträts. Radius, Stuttgart 2002, ISBN 3-87173-234-6.
Zwischen Urknall und Herzberg. Ich als Hippie in Raum und Zeit. Nachtschatten, Solothurn 2002, ISBN 3-907080-90-4.
Januskopfweh. Glossen, Quickies und Grotesken. Elfenbein Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-932245-57-1.
Vorzeige-Ehe bei Nieselwetter. Ein Kitschroman im Wechselbad der Temperaturen. In: Lands’ End-Katalog, Herbst/Winter 2005.
Zu 99 % genetisch identisch. Werner Pieper und The Grüne Kraft, Löhrbach 2006(?), ISBN 3-922708-00-5 (Reihe Der Grüne Zweig Nr. 232).
Theodor Lessing: „Meine Tiere“. Mit Ergänzungen von Theodor Lessing, Nachwort von Ulrich Holbein. Matthes & Seitz, Berlin 2006.
Theodor Lessing „Blumen“. Mit einem Essay von Georges Bataille, Nachwort von Ulrich Holbein. Matthes & Seitz, Berlin 2006.
Unmündiger Kleckerkram, klitzekleine Schlüsselerlebnisse eingestreut. In: Werner Pieper: Alles schien möglich … 60 Sechzigjährige über die 60er Jahre … und was aus ihnen wurde. Pieper, Löhrbach 2007.
Weltverschönerung. Umwege zum Scheinglück – ein Handbuch der lustvollen Lebensgestaltung. Haffmans bei Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-86150-819-9.
Guru oder Chemiker? Alchimistische Gedankenspiele. In: Werner Pieper: In bleibender Verbundenheit – zur Erinnerung an Albert Hofmann. Pieper, Löhrbach 2008.
Bitte umblättern. Einhundertelf Appetithäppchen. Elfenbein Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-941184-03-9.
Unheilige Narren. 22 Lebensbilder. Marix Verlag, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-86539-300-5.
20 Milliarden Jahre in zwei, drei Viertelstündchen. Literatur Quickie, Hamburg 2012, ISBN 978-3-942212-55-7.
Ein Chinese in Rom. Jean Paul & Goethe: Ein untendenziöses Doppelporträt. Haffmans und Tolkemit, Berlin 2013, ISBN 978-3-942989-27-5.
Omnipax. Zwischen Obstparadies und Fleischfabrik. Packpapier Verlag, Osnabrück, 2013.
Jesus, Tarzan und Knox wollen nach Indien. Zwergobst aus 55 Jahren. Kurzprosa von ganz früher bis heute mit vier Grafiken des Autors. hochroth Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-902871-41-1.
Jean Paul und Goethe. Stimmenkonzert zu Lebzeiten 1778 bis 1832. Biografisches Doppelportrait. hochroth Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-902871-22-0.
Mehr Grün! Ein Dschungelbuch zwischen Kahlschlag und Stadtbegrünung. Akt 77. thinkOya, Klein Jasedow 2014, ISBN 978-3-927369-82-5.
Ich ging ohne mich zu Gott. Lebensbilder komischer Derwische. Synergia Verlag, Roßdorf 2014, ISBN 978-3-944615-16-5.
Fünf ziemlich radikale Naturpropheten. Synergia Verlag, Roßdorf 2016, ISBN 978-3-944615-43-1.
Knallmasse. homunculus verlag, Erlangen 2017, ISBN 978-3-946120-93-3 (Roman; überarbeitete Neuausgabe).
Ulrich Holbein in: Die sokratische Hundeschule: Philosophische Gassigänge ohne Leine. Ulf Heuner Parodos Verlag, Berlin 2017 ISBN 978-3-938880-87-6.
Kurze Universalgeschichte jeglichen Hippietums. In Frank Schäfer: Burg Herzberg Festival – since 1968. Verlag Andreas Reiffer, Meine bei Braunschweig 2018.
Ach, wär ich nur ein Mensch wie du und ich! Gnomologion. hochroth Verlag, Wiesenburg 2019, ISBN 978-3-903182-49-3.
Nie wieder unmusikalisch! Funkenflug und Katzenfugen. Verlag Christoph Dohr, Köln 2022, ISBN 978-3-86846-159-6.
Hörspiele, Radioarbeiten und Musikliterarische Features (Auswahl)
Die Lärmmacher und ihre Opfer, Prosalesung mit Dieter Hildebrandt, 40 Min. Bayerischen Rundfunks, BR 2, Nachtstudio, 1988
Warum hast du mich nicht gezeugt?, 25 Min. Radio Bremen, 1991
Vogelstimme und Sirenengesang. Die Rolle des Lockvogels im Maschinenzeitalter, 90 Min., SWF 2, 1991
Omnipotenzstörungen zu dritt, Prosalesung, BR 2, 1993
Musikalische Selbsterziehung zwischen Tröte und Debussy. Oder: Mein gescheiterter Versuch, Komponist zu werden. 130 Minuten. SFB, Sender Freies Berlin, SFB. 1994
WIR contra ICH, 60:20 Min., Radio Bremen 2, 1994
Aber über mir rauscht die schöne Waldeinsamkeit. Waldesrauschen, Waldweben, Hörwunder und Naturmystik in der Musik. 85 Minuten. SWF 2, 1996
Der – kleine – Unterschied zwischen Höhepunkt und Durchbruch. 90 Min. WDR 3, 1996
Hirnwäsche. Kurzhörspiel, 30 Min. Radio Bremen 2. 1998
Im Reich des Fleischwolfs, Kurzhörspiel, 16‘04 Min. Radio Bremen 2. 1998
Im Reich der Minutenstücke, Musikliterarisches Feature, 89 Min., WDR 3, 1998
Würmelwig -- Aufbau einer Idylle. BR 2, 1998
Liebe geht durch das Ohr. Zarte Zusammenhänge zwischen Sexus, Musik und Eros, Hörspiel, 52:14 Min. SWF 2/SDR 1998
Von wem stammt dieses Adagio? Ein äußerst tückischer Verwechslungsquiz, Hörstück, 55 Min. SWR 2, 1999
Glitzernd... pulsierend... eine unendliche Zeit lang. Wie verändert sich Musik unter Drogeneinfluß?, Hörspiel, 82:58 Min., WDR 3. 2000
Ich weine viel in meinen Einsamkeiten. Tränenpalast in a-moll, Hörspiel, 55 Min., SWR 2, 2001
Morgenlandfahrt in die Dritte Welt. Asiatische Musik in westlichen Ohren, Hörspiel, 57 Min. WDR 3, 2001
Gerätepark und Seelenqual. Wie Maschine und Gefühl sich bekämpfen, heiraten und weiterkämpfen, Hörspiel, 56:03 Min. WDR 3, 2001.
Wenn Philosophen Radio hören, Musik-Feature, 55 Min. SWR 2, 2002
Vorreiter, Nachzügler, Rückwärtsläufer (alias: Der musikalische Rückfall). Wieso kommen Neutöner oft in veralteter Heimat an?, Hörspiel, 59 Min. WDR 3, 2002
Musik deformiert Musiker. Musik-Feature. 16’37 Minuten. WDR 3. 2002
Oase des Unhörbaren -- was Musikverbot im Ohr dreier Musiker anrichtete, Hörspiel, 58:30 Min. WDR 3, 2003
Acht Milliarden Jahre in elf Minuten, Schnellsprechstück, 12 Min. WDR 3, 2004
Zuspätromantik, heut und vorgestern... einst und jetzt 56 Min. SWR, 2005
Rezeption
Der Literaturkritiker Jörg Drews verglich Holbein 1990 in der Süddeutschen Zeitung mit dem jungen Jean Paul, Walter Benjamin und Arno Schmidt und bezeichnete ihn als „Papadorno“. Beatrix Langner verglich ihn mit Ovids Marsyas. Claus-Steffen Mahnkopf befand: „Kein zweiter deutscher Schriftsteller könnte es ihm an sprachlicher Potenz und gedanklicher Biegsamkeit gleichtun.“ Ulrich Stock nannte ihn „Himmelsstürmer, Erdrutscher, Textturbo“. Gerd Haffmans nannte ihn „ersten und einzigen Öko-Dandy“.
Jörg Drews: Odradek, liebevoll eingekreist. In: Luftgeister und Erdenschwere. Rezensionen zur deutschen Literatur 1967–1999. suhrkamp taschenbuch, 1999.
Frank Schäfer: Uliversum Unwiederholbein – Die wundersame Welt des Literaten Ulrich Holbein. In: Rolling Stone. deutsche Ausgabe, Nr. 07, Juli 2008, Axel Springer Mediahouse Berlin, S. 42–46.
↑Text + Kritik Band 205 Richard Boorberg Verlag München S. 99
↑Text + Kritik Band 205 Richard Boorberg Verlag München S. 99
↑Text + Kritik Band 205 Richard Boorberg Verlag München S. 99
↑Text + Kritik Band 205 Richard Boorberg Verlag München S. 99
↑Nikolas Buck: Das Doppelporträt. Zur Funktionsweise einer Holbein’schen Gattung. In: Nikolas Buck (Hrsg.): Ulrich Holbein. Sein Werk zwischen Avantgarde und Archivierung. Peter Lang, Frankfurt am Main 2015. Nach der Leseprobe beim Verlag.
↑Ulrich Holbein in der Welt: Über alles. Eine Irrsinnserzählung. Literarische Welt vom 29. Dezember 2018, Ausgabe 303, S. 29.
↑Stephan Hebel: Ohne mich in Frankfurter Rundschau vom 22. September 2014
↑Helmut Höge in Bekenntnisse des Anti-Darwin, veröffentlicht in der taz vom 17. Februar 2007.
↑Helmut Höge in Bekenntnisse des Anti-Darwin, veröffentlicht in der taz vom 17. Februar 2007.
↑Buntes Sammelsurium vom „Berg“; Musik- und Literaturjournalist Frank Schäfer legt mit „Burg Herzberg Festival – since 1968“ einen beeindruckenden Einblick vor in Lauterbacher Anzeiger vom 24. Juli 2018
↑Drews, Jörg: „Odradek, liebevoll eingekreist. Das scharfsinnige philologische Quodlibet des Ulrich Holbein“. In: Süddeutsche Zeitung, 24./25.11.1990