In diesem Artikel tauchen wir in die faszinierende Welt von Sportswashing ein und erkunden ihre vielen Facetten und ihre Relevanz in der heutigen Gesellschaft. Von seinen Anfängen bis zu seiner Präsenz im täglichen Leben war Sportswashing im Laufe der Zeit Gegenstand von Debatten, Studien und Bewunderung. Auf dieser Reise werden wir versuchen, ihre Auswirkungen in verschiedenen Bereichen zu verstehen, von der Kultur bis zur Technologie, einschließlich ihres Einflusses auf Politik und Wirtschaft. Wir werden erfahren, wie Sportswashing bedeutende Meilensteine in der Geschichte markiert und die Art und Weise geprägt hat, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen. Ebenso werden wir seine heutige Rolle und Prognosen zu seiner künftigen Entwicklung untersuchen. Bald werden wir die verschiedenen Perspektiven und Überlegungen untersuchen, die Sportswashing in der Gesellschaft hervorruft, und die Tür zu einer aufschlussreichen Debatte über seine Relevanz und Bedeutung im zeitgenössischen Kontext öffnen.
Als Sportswashing (Wortzusammensetzung aus Sport und Whitewashing) werden Bestrebungen bezeichnet, das Ansehen des eigenen Landes durch die Veranstaltung von Sport-Events und deren positiven Reputation in den Medien zu verbessern. Dieser Begriff betrifft unter anderem die Golfstaaten, welche durch den Export von Erdöl zu den reichsten Nationen der Welt gehören und deswegen auch größere Investitionen in Sportveranstaltungen vor allem im Profisport tätigen können. Durch die Religion Islam verbunden mit den autoritären Regimes sind dort Menschenrechte im Allgemeinen, aber vor allem Religionsfreiheit, Gleichberechtigung oder auch die Rechte von Homosexuellen stark gefährdet bis nicht vorhanden. Auch Enthauptungen und Kreuzigungen werden noch vollzogen, Methoden, welche in der demokratischen Welt und auch in der westlichen Welt geächtet sind. Mit dem Einkauf von Sportveranstaltungen im eigenen Land will man über diese Missstände hinwegtäuschen und schafft dafür gegebenenfalls Sondergenehmigungen für Sportveranstaltungen.
Der Begriff ist zwar relativ neu und wurde erstmals bei der Wahl Aserbaidschans als Gastgeber des Endspiels der UEFA Europa League 2018/19 populär, doch Kritik an kostspieligen Sportveranstaltungen, die das Image eines Staates verbessern sollen, dabei aber andere wichtige staatliche Aufgaben für die Bevölkerung vernachlässigen oder diese gar verdecken sollen, gibt es schon länger, zum Beispiel bei den Protesten in Brasilien 2013.
Folgende Olympische Spiele können als Fälle von Sportswashing betrachtet werden, weil die diktatorischen oder autokratischen Gastgeber im Ausland einen positiven Eindruck von Globalisierung, Weltoffenheit, Freiheit oder Umweltschutz erwecken wollten oder wollen:
Dies ist auch entscheidend durch die Politik des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) bedingt.
Ähnliche Fälle sind folgende Fußball-Weltmeisterschaften und Fußball-Europameisterschaften:
Dies ist auch entscheidend durch die Politik der Fédération Internationale de Football Association (FIFA) bedingt.
Ein unklarer Fall ist die Fußball-Weltmeisterschaft 1982 in Spanien nach der Franco-Diktatur. Es gilt nach entscheidenden Verfassungsänderungen seit 1978 als parlamentarische Monarchie (siehe Spanien – Geschichte).
Das betrifft trotz ihres zweifelhaften Rufes auch die Militärweltspiele, die vom Conseil International du Sport Militaire (CISM) organisiert werden:
Unter anderem in der Formel 1 finden zunehmend viele Rennen in Diktaturen oder Autokratien statt.
Saudi-Arabien ist – ähnlich wie die Volksrepublik China und Russland – nach dem Demokratieindex von The Economist eine der schlimmsten Diktaturen der Welt.
Im Auftrag des autokratischen saudischen Regimes, das offiziell eine absolute Monarchie ist, werden seit Jahren Sportveranstaltungen systematisch aufgekauft, egal ob Fußball, Wrestling, Golf, Tennis oder Motorsport. Alleine 2020 fanden dort zum Beispiel: die Rallye Dakar, der spanische Supercup und der italienische Supercup statt. 2021 sollen die Formel-1-Rennen folgen. Die Pläne dazu zogen scharfe Kritik nach sich. 2022 gründete man mit Saudischen Geld die Golftour LIV Golf. Human Rights Gruppen bezeichneten dies als sportswashing.
Saudi-Arabien hat seit Anfang 2021 mindestens 6,3 Milliarden US-Dollar für Sportgeschäfte ausgegeben. Seit 2021 haben sich mehrere europäische Profisportler und Profifußballer von saudischen Sportvereinen abwerben lassen, darunter Cristiano Ronaldo, Karim Benzema, N’Golo Kanté und Steven Gerrard. Der argentinische Fußballstar Lionel Messi erhält von der saudi-arabischen Tourismusbehörde geschätzte 25 Millionen US-Dollar für seine Werbung (oder Sportpropaganda) für das Land, einschließlich der Beiträge über aufwendige Reisen in den sozialen Medien. Auch der Profiboxer Tyson Fury und der Mixed-Martial-Arts-Kämpfer Francis Ngannou sind in Geschäfte mit Saudi-Arabien verstrickt.
Gegenüber Fox News erklärte der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman im September 2023, er kümmere sich nicht um die Vorwürfe des Sportswashing. Saudi-Arabien habe ein BIP-Wachstum von 1 % durch den Sport und strebe weitere 1,5 % an.
In Katar fanden 2019 die Leichtathletik-Weltmeisterschaften statt, obwohl die Umweltbedingungen des Wüstenstaates dagegen sprachen. Trotz Marathon-Läufen in der Nacht kollabierten viele Läufer aufgrund der Hitze.
“Gott bewahre, aber Menschen, die bei solchen Wetterbedingungen laufen, hätten sterben können.”
Im November und Dezember des Jahres 2022 war Katar Veranstalter der Fußball-WM.
Die britische Niederlassung von Amnesty International kritisiert die Wahl Aserbaidschans als Gastgeber des Endspiels der UEFA Europa League 2018/19 aufgrund seiner Menschenrechtsverletzungen und nannte die Ausrichtung des Finales „Sportswashing des Images“.
Auch Unternehmen versuchen, ihren Namen mit großen Sportereignissen in Verbindung zu bringen. Ein Beispiel hierfür ist der Chemie-Konzern Ineos des britischen Brexit- und Fracking-Befürworters Jim Ratcliffe, welcher 2019 medienwirksam einen inoffiziellen Unter-2-Stunden-Marathon, die Ineos 1:59 Challenge, des Läufers Eliud Kipchoge im Wiener Prater sponsorte, um sich so laut der österreichischen Tageszeitung Der Standard eine Imagepolitur zu verpassen.