In diesem Artikel tauchen wir in die faszinierende Welt von Sozialökonomie ein und erforschen seine Ursprünge, Bedeutung und Relevanz heute. Sozialökonomie hat im Laufe der Zeit das Interesse und die Neugier vieler Menschen geweckt, und in diesem Artikel werden wir versuchen, alle Aspekte zu beleuchten, die es so besonders machen. Von seinen Auswirkungen auf die Gesellschaft bis zu seinem Einfluss in verschiedenen Bereichen hat Sozialökonomie unauslöschliche Spuren hinterlassen, die es verdienen, eingehend analysiert und verstanden zu werden. Begleiten Sie uns auf dieser Reise der Entdeckung und des Wissens über Sozialökonomie, eine Erfahrung, die bereichernd und aufschlussreich zu sein verspricht.
Sozialökonomie ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, die versucht die Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft, Wirtschaft, Ökonomie und Politik zu verstehen. Sozialökonomische Forschung und Wissenschaft behandelt und beantwortet soziologische und ökonomische Fragestellungen interdisziplinär von verschiedenen Blickwinkeln aus. Sie beschäftigt sich mit dem wirtschaftlichen Handeln in seinem sozialen Zusammenhang und mit der jeweiligen Beziehung zu anderen gesellschaftlichen, politischen, demographischen, ökologischen und räumlichen Prozessen. Sozialökonomische Forschung und Lehre beruft sich historisch auf Karl Marx, Max Weber, Émile Durkheim, Joseph Schumpeter, Karl Polanyi, Pierre Bourdieu, Reinhard Schultz, Günter Schmölders, Werner Hofmann, Manfred Schweres und Alfred Oppolzer sowie auf aktuelle Vertreter der Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften. Sie ist bisher keine hochspezialisierte Einzeldisziplin, sondern vielmehr eine gemeinsame Perspektive mehrerer Disziplinen, die in Forschung und Lehre kooperieren, um die soziale, ökonomische, politische Wirklichkeit besser verstehen, beschreiben und erklären zu können.
Das grundständige Studienfach Sozialökonomie vermittelt wissenschaftliches Grundlagenwissen in Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Soziologie sowie Rechtswissenschaften und führt zu einem ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss.
Master in Arbeit, Wirtschaft, Gesellschaft – Ökonomische und Soziologische Studien an der Universität Hamburg
Der BachelorstudiengangSozialökonomik an der Universität Erlangen-Nürnberg richtet sich an alle, die Interesse an wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen haben. Der Studiengang kombiniert auf eine flexible Weise ökonomische und sozialwissenschaftliche Fächer.
Die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel bietet seit dem Wintersemester 2015/16 einen Bachelorstudiengang in Sozio-Ökonomik (B.Sc.) an. Der Studiengang bietet eine nahezu vollständige Integration des Studiums der Volkswirtschaftslehre, der Soziologie und der Politikwissenschaft an, in dem alle wesentlichen traditionellen Komponenten von B.Sc.-Studiengängen in den drei Fachrichtungen vertreten und somit die Kernkompetenzen im wirtschafts- oder sozialwissenschaftlichen Bereich erhalten werden.
Ab dem Wintersemester 2016/17 gibt es an der Universität Siegen einen neuen Studiengang, "Plurale Ökonomik", der "wirtschaftliche Phänomene mit einer Vielzahl unterschiedlicher Ansätze… diskutiert und untersucht". Dazu "zeichnet sich durch den Diskurs alternativer Denktraditionen aus" und "zielt auf Studierende, die ihr eigenes ökonomisches Verständnis kritisch reflektieren und gewohnte Denkwege verlassen wollen. Durch seine kritische Auseinandersetzung mehrerer Fachbereiche -- unter anderem, Volks- und Betriebswirtschaftslehre, Ethik, Jura, Ökologie, Geschichte und Soziologie -- steht der Studiengang im Einklang mit einigen Leitwerten der Sozioökonomie, obwohl er namentlich mit Plurale Ökonomik in Verbindung steht. Wesentliches Kernelement dieser letzten Tradition ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem neoklassischen Modell der Wirtschaftswissenschaften.
Studiengang PWG: Politik, Wirtschaft und Gesellschaft (Bachelor/Master) an der Ruhr-Universität Bochum
Der Diplom-Sozialwirt konnte durch ein interdisziplinäres Studium an Universitäten und Fachhochschulen, aber auch an Berufsakademien (BA), erworben werden. Die Diplomstudiengänge werden Schrittweise durch Bachelor- und Masterstudiengänge ersetzt. An der Universität Göttingen in Form von polyvalenter Bachelor- und Masterabschlüssen. Nach Abschluss der Berufungsverfahren für drei neue Professuren wird das Institut für Sozioökonomie das Forschungsprofil der Fakultät für Gesellschaftswissenschaften der Universität Duisburg-Essen stärken und einen eigenen Master-Studiengang Sozioökonomie anbieten (Stand 2. November 2017).
Sozio-oekonomisches Panel: Das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) ist eine repräsentative Wiederholungsbefragung von über 12.000 Privathaushalten in Deutschland. Die Befragung wird im jährlichen Rhythmus seit 1984 bei denselben Personen und Familien (= stets demselben Panel) durchgeführt. Mit Hilfe des SOEP können politische und gesellschaftliche Veränderungen in Deutschland beobachtet und analysiert werden. Die Daten helfen, soziologische, ökonomische, psychologische, demographische, gesundheitswissenschaftliche und geographische Fragestellungen zu beantworten.
soeb 1 bis 3 des Kompetenznetzwerks Sozioökonomische Berichterstattung: Um den tiefgreifenden Wandel der deutsche Gesellschaft besser zu verstehen führt das Kompetenznetzwerk Sozioökonomische Berichterstattung (soeb) quantitative und qualitative Daten aus verschiedenen Quellen zusammen und deutet sie im Rahmen eines deutschen Produktions- und Sozialmodells.
Institut für Finanzdienstleistungen e.V. (iff) in Hamburg. Der Zweck des Instituts besteht in der Förderung und Durchführung von Forschungen auf dem Gebiet der Beziehungen zwischen Recht, Wirtschaft und Gesellschaft.
Institut für Küstenforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht: In der Abteilung Sozioökonomie des Küstenraumes liegt der Fokus der Forschung auf einem besseren Verständnis der Mensch/Natur-Interaktionen.
FiBS: Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie in Köln und Berlin. Das Institut für interdisziplinäre Forschung beschreibt sich als wissenschaftliche Schnittstelle für Bildungs- und Sozialökonomie und als ein Think Tank mit Know-how für Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, für Bildungs- und Sozialeinrichtungen.
Sektion Sozialpolitik und Sozialökonomie der Fakultät für Sozialwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Die Uni Bochum leistet mit Lehrstühlen für Sozialökonomie Lehre und Forschung. Ökonomische Prozesse werden aus sozialwissenschaftlichen Perspektiven mit Blick auf die sozialen Beziehungen betrachtet.
Forschungsstelle für empirische Sozialökonomik e.V. Der Ansatz der sozialökonomischen Verhaltensforschung befähigt in besonderer Weise, empirisch gestützte und praktisch verwertbare Vorschläge für staatliches und unternehmerisches Handeln zu entwickeln. Forschungsschwerpunkte sind die Finanz- und Steuerpsychologie, die Transformationsforschung, die Schattenwirtschaft, die Konsumforschung, die Unternehmensforschung und die Neuen Technologien.
Sozialökonom als Beruf
Sozialökonomen und Sozialwirte übernehmen laut dem Berufenet der Bundesagentur für Arbeit administrative bzw. Managementaufgaben in der Organisationsplanung und -steuerung und finden in erster Linie Beschäftigung in Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens, in der öffentlichen Verwaltung, in Unternehmen der Sozial- und Gesundheitswirtschaft sowie bei Interessenvertretungen, Verbänden und Organisationen. Darüber hinaus auch in der Personal- und Organisationsentwicklung in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche sowie bei Meinungsforschungsinstituten.
Betriebswirtschaftslehre und Management im sozialen Bereich sowie im Gesundheitswesen
Nach diesem Eintrag von Maurer im Wirtschaftslexikon steht Sozioökonomie für ein Forschungsprogramm, welches wirtschaftliches Handeln sowie die Kerninstitutionen und Strukturen der modernen Wirtschaft nicht allein unter „ökonomischen“ Gesichtspunkten und unter ausschließlicher Berücksichtigung ökonomischer Faktoren erklären will. Das gemeinsame Anliegen von Sozioökonomen sei vielmehr, Wirtschaften bzw. wirtschaftliches Handeln in seiner gesellschaftlichen Bedingtheit zu verorten und daher das Wechselspiel von Wirtschaft und Gesellschaft in den Mittelpunkt zu rücken.
Synonym für Volkswirtschaftslehre
Sozialökonomie wird historisch auch als Synonym für Volkswirtschaftslehre und Nationalökonomie benutzt. Laut dem Rechtschreibwörterbuch Duden ist die Sozialökonomie eine Wissenschaft, die sich mit der gesamten Wirtschaft einer Gesellschaft befasst.
Synonym für Wirtschaftssoziologie
Sozialökonomie wird historisch auch als Begriff für Wirtschaftssoziologie gebraucht. Die Wirtschaftssoziologie beruft sich wie die Sozialökonomie auf Max Weber, Karl Marx und Karl Polanyi. Im Trennungsprozess von Nationalökonomie und Soziologie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verlor die Wirtschaftssoziologie als Teildisziplin bzw. Bindestrichsoziologie an Einfluss. Die neue Wirtschaftssoziologie, seit den 1980er Jahren in den USA, versteht ökonomisches Handeln als soziales Handeln, das eingebettet im sozialen Kontext stattfindet.
Die Sektion Wirtschaftssoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) will die wirtschaftssoziologische Forschung und Lehre in Deutschland institutionell bündeln und den wissenschaftlichen Austausch in diesem Bereich befördern.
Bärbel von Borries-Pusback: Keine Hochschule für den Sozialismus. Die Gründung der Akademie für Gemeinwirtschaft in Hamburg 1945–1955. Leske + Budrich, Opladen 2002.
Wulf D. Hund (Hrsg.): Von der Gemeinwirtschaft zur Sozialökonomie. 50 Jahre Hochschule für Wirtschaft und Politik Hamburg. VSA, Hamburg 1998.
Dirk Hauer, Bela Rogalla: HWP in Bewegung. Studierendenproteste gegen neoliberale Hochschulreformen. VSA, Hamburg 2006.
Reinhard Schultz: Betriebswirtschaftslehre. Eine sozialökonomische Einführung. München/ Wien 1988.
Günter Schmölders, Gerhard Bringmann (Hrsg.): Volkswirtschaftslehre als Sozialwissenschaft. In: Sozialökonomische Verhaltensforschung. Berlin 1973.
Werner Hoffmann: Grundelemente der Wirtschaftsgesellschaft. Reinbek 1969.
Max Weber: Die Objektivität sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis. In: Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik. 19. Band (Neue Folge, 1. Band). Tübingen 1904.
Manfred Schweres: Strukturelemente einer integrativen Arbeitswissenschaft. In: Zeitschrift für Arbeitswissenschaft. Heft 1/1980.
Alfred Oppolzer: Handbuch Arbeitsgestaltung. Leidfaden menschengerechter Arbeitsorganisation. Hamburg 1989.
Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. 1867.
Max Weber: Wirtschaft und Gesellschaft. Grundriss der verstehenden Soziologie. 1922.
Émile Durkheim: Über soziale Arbeitsteilung. Studie über die Organisation höherer Gesellschaften. 1893.
Joseph Schumpeter: Die Krise des Steuerstaates. 1918.
Karl Polanyi: The Great Transformation. 1944.
Pierre Bourdieu: Entwurf einer Theorie der Praxis auf der ethnologischen Grundlage der kabylischen Gesellschaft. 1972.