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Simon Vissering (* 23. Juni 1818 in Amsterdam; † 21. September 1888 in Ellecom) war ein niederländischer Nationalökonom und Statistiker.
Vissering stammte aus einem deutschen ostfriesischen Kaufmannsgeschlecht. Sein Vater Willem Vissering (* 16. April 1792 in Leer, † 30. September 1856 in Zeist) zog nach Amsterdam, wo seine Frau Debora (Simons) Menalda (* 6. September 1794 in Bolsward, † 29. März 1821 in Amsterdam) Simon als zweites Kind zur Welt brachte. In Amsterdam hatte Simon die Lateinschule besucht und ab 1835 das Athenaeum Illustre Amsterdam frequentiert. Am 8. Juni 1837 immatrikulierte er sich an der Universität Leiden, wo er ab 1839 unter anderem die Vorlesungen von Petrus Hofman Peerlkamp, John Bake, Cornelis Jacobus van Assen und Johan Rudolf Thorbecke hörte. Am 20. Juni 1842 promovierte er mit der Abhandlung Quaestiones Plautinae zum Doktor der Rechte und Literatur.
1843 ließ er sich als Anwalt in seiner Heimatstadt nieder und setzte hier seine literarischen und ökonomischen Studien fort. Während jener Zeit erschienen zahlreiche Artikel im Amsterdamer Allgemeinen Handelsblatt, im Journal de Grid und er war als Redakteur beim Amsterdam’schen Courant tätig. Am 18. Januar 1850 wurde er per königlichen Beschluss zum Professor der politischen Ökonomie an die juristische Fakultät der Universität Leiden berufen, welches Amt er am 23. März 1850 mit der Rede over vrijheid, het grondbeginsel der staathuishoudkunde antrat. Er gab Vorlesungen zur politischen Ökonomie, Statistik und politischen Geschichte, was eine große Zahl von Zuhörern anzog.
Diese Anziehung verstärkte sich, als er sein Handboek der praktische staathuishoudkunde (frei deutsch übersetzt: Handbuch der praktischen politischen Ökonomie) veröffentlichte, was das erste umfassende niederländische Lehrbuch zur Ökonomie war. Auch auf dem Gebiet der Statistik hatte Vissering einige Abhandlungen verfasst. Zudem beteiligte sich Vissering an den organisatorischen Aufgaben der Leidener Hochschule und war 1855/56 Rektor der Universität Leiden. 1859 wurde er in die Statistische Zentralkommission berufen. Ab 18. August 1879 war er Finanzminister im Kabinett Van Lynden van Sandenburg. Da er auf sein Lehramt verzichtete, wurde er am 8. September 1879 per königlichem Beschluss aus seiner Professur emeritiert.
Am 25. Mai 1881 gab Vissering sein ministeriales Amt auf und zog sich ins Privatleben zurück. Am 21. Februar 1882 wurde er Curator der Leidener Hochschule. Während seiner Lebenszeit hatte er auch Anerkennung erfahren. Am 13. November 1869 wurde er Ritter des Ordens vom niederländischen Löwen und man ernannte ihn zum Großoffizier des Ordens von der Eichenkrone. Am 7. Mai 1861 wurde er Mitglied der königlichen niederländischen Akademie der Wissenschaften und auch Mitglied der Gesellschaft der niederländischen Literatur in Leiden. Er verstarb in seinem sommerlichen Landsitz Ellinchem in dem Dorf Ellecom.
Am 16. Dezember 1847 heiratete Vissering in Amsterdam Grietje Cornelis Corver (* 7. August 1825 in Amsterdam; † 6. Juli 1898 Den Haag), die Tochter von Cornelis Pieterzoon Corver (1794–1854) und der Alexandra Couttis Alma (1804–1871). Aus der Ehe stammen 12 Kinder, von welchen sieben das Erwachsenenalter erreichten. Man kennt die Kinder:
Personendaten | |
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NAME | Vissering, Simon |
KURZBESCHREIBUNG | holländischer Nationalökonom und Statistiker |
GEBURTSDATUM | 23. Juni 1818 |
GEBURTSORT | Amsterdam |
STERBEDATUM | 21. September 1888 |
STERBEORT | Ellecom |