In diesem Artikel werden wir die Auswirkungen untersuchen, die Servant Leadership auf die moderne Gesellschaft hatte. Um seine Relevanz zu verstehen, werden wir verschiedene Aspekte analysieren, die von seinem Ursprung bis zu seiner Entwicklung im Laufe der Zeit reichen. Im Laufe der Geschichte hat Servant Leadership in verschiedenen Bereichen, von der Kultur bis zur Technologie, eine entscheidende Rolle gespielt und die Art und Weise, wie Menschen in der heutigen Welt interagieren und funktionieren, erheblich beeinflusst. Durch einen multidisziplinären Ansatz werden wir genau untersuchen, wie Servant Leadership die Gesellschaft geprägt hat und welche Perspektiven sich um sie herum eröffnen.
Servant Leadership ist eine von Robert Greenleaf begründete Philosophie der Führung und ein etablierter Ansatz der Führungsforschung. Sie beschreibt das Wirken von Führenden als Dienst am Geführten, mithin als dienendes Führen im Gegensatz zum beherrschenden Führen.
Der Servant Leadership-Ansatz beinhaltet eine kompromisslose Ausrichtung der Führung auf die Interessen der Geführten: „Ein Servant Leader liebt Menschen und möchte ihnen helfen. Die Mission des Servant Leaders ist es daher, die Bedürfnisse anderer zu identifizieren und zu versuchen, diese Bedürfnisse zu befriedigen.“ (Kent Keith, CEO des Greenleaf Center for Servant Leadership.) Die Idee des dienenden Führens beschreibt schon Friedrich der Große: „Der Herrscher ist der erste Diener des Staates. Er wird gut besoldet, damit er die Würde seines Standes aufrechterhalte. Man fordert aber von ihm, dass er werktätig für das Wohl des Staates arbeite und die Hauptgeschäfte mit Sorgfalt leite.“ Der Begründer des Servant Leadership, Robert Greenleaf, gibt an, beim Lesen von Hermann Hesses Morgenlandfahrt auf die Idee des Servant Leadership gekommen zu sein.
In der heutigen Praxis des Managements ist das Prinzip des dienenden Führers umstritten, findet jedoch immer wieder Befürworter:
Laut einer Metaanalyse aus 318 empirischen Studien mit insgesamt über 148.000 Personen hat der Servant Leadership-Ansatz einen starken Einfluss auf die Jobzufriedenheit der Mitarbeiter. So war von 14 untersuchten Führungsstilen der Zusammenhang zwischen Führung und Jobzufriedenheit am zweithöchsten bei Servant leadership (r = 0,73).
Servant Leadership gewinnt gerade im Kontext der Digitalisierung zunehmend an Bedeutung. In einem im Fachmagazin „OrganisationsEntwicklung“ erschienenen Artikel legten die Autoren dar, wie Servant Leadership helfen kann Technostress zu reduzieren.
Der durch die sozialrevolutionären Neozapatistas verfolgte Führungsgrundsatz „Gehorchend befehlen“ ähnelt dem Servant-Leadership-Ansatz nur ansatzweise, da die Führenden durch Rotationsprinzip und imperatives Mandat noch stärker an Bedürfnisse und Willen der Geführten gebunden sind.