In der Welt von Roderich Mojsisovics von Mojsvár gibt es unzählige Aspekte und Facetten, die es verdienen, eingehend erforscht und analysiert zu werden. Von seinen Anfängen bis zu seiner heutigen Entwicklung hat Roderich Mojsisovics von Mojsvár einen unauslöschlichen Eindruck in der Geschichte der Menschheit hinterlassen. Dieser Artikel befasst sich mit den verschiedenen Aspekten, die Roderich Mojsisovics von Mojsvár zu einem Thema von universellem Interesse machen, und geht auf seine sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen ein. Im Folgenden werden wir uns auf eine Reise begeben, die uns dazu führt, die Bedeutung und Relevanz von Roderich Mojsisovics von Mojsvár in der heutigen Gesellschaft zu entdecken.
Roderich Mojsisovics von Mojsvár war von 1912 bis 1931 Direktor des Steiermärkischen Musikvereins (ab 1920 Konservatorium). Von 1932 bis 1935 und ab 1944 war er Lektor der Grazer Universität, dazwischen (1935 bis 1944) in München und in Mannheim. Am 1. Mai 1933 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 1.620.332).
Mojsisovics war mit Luise Margarete Raebiger verheiratet (8. Juli 1909). Sein Vater war August Mojsisovics (Felix Georg Hermann August Mojsisovics, * 18. November 1848; † 27. August 1897), seine Mutter war Lili Schröer (* 22. Februar 1855; † 22. Mai 1941), Tochter des LiteraturwissenschaftlersKarl Julius Schröer. Sein Bruder Edgar Mojsisovics (1881–1935) war ein Romanist.
Politische Haltung und Betätigung
Mojsisovics betätigte sich bereits aus der Illegalität heraus im Sinne der nationalsozialistischen Politik. Es war in den 1930er-Jahren Mitarbeiter des Lexikons Judentum und Musik, herausgegeben von Hans Brückner und Christa Maria Rock. Am 27. Januar 1936 hielt er an der Musikhochschule Mannheim einen Vortrag über die Rolle der Juden in der Musik. Mojsisovics betonte gegenüber den Machthabern wiederholt seine antisemitische Haltung und versuchte, jüdische Kollegen herabzuwürdigen, etwa den Dirigenten Oskar C. Posa oder den Musikkritiker Ernst Décsey. Dennoch konnte Mojsisovics nach dem Krieg schnell weiterarbeiten. Bereits 1945 ist er wieder am Konservatorium in Graz tätig und hält bis 1948 Vorlesungen über Operndramaturgie. Auch funktionierten die Kontakte aus der Zeit des Nationalsozialismus noch. So nahm Mojsisovics 1949 an einem Treffen im steirischen Frohnleiten teil, bei dem die Wiederbegründung des Steirischen Tonkünstlerbundes versucht wurde, unter anderem mit den Komponisten Franz Mixa und Konrad Stekl, beide ebenfalls frühere Mitglieder der NSDAP.
Werke
(Auswahl)
op. 1 Fünf Lieder und Gesänge
op. 1, 1 Blütenschwere Kirschbaumzweige
op. 1, 2 Spaziergang
op. 1, 4 Stelldichein
op. 2 Drei Frauenchöre
op. 2,1 Nachtgeschwätz
op. 2,2 Heimliche Gewalt
op. 3 Zwei Skizzen für Frauenchor und Streichorchester 1905
op. 3,1 Der Seligen Furcht
op. 3,2 Spätsommer
op. 4 Chorus mysticus aus Goethes Faust („Alles Vergängliche“) für Soli (3 Soprane und 1 Alt), gemischten Chor (Doppelchor) und großes Orchester (2 Harfen und Orgel ad libitum)
op. 5 Stella. Symphonische Dichtung für großes Orchester
op. 6 Vier Lieder und Gesänge
op. 6,1 Vorbei
op. 6,2 Die alte Jungfer
op. 6,3 Der jungen Hexe Lied
op. 6,4 Volkslied
op. 7 Fünf gemischte Chöre
op. 8 Eine dramatische Szene
op. 9 Romantische Phantasie für Orgel 1904
op. 10 Walzer für kleines Orchester 1902–1904
op. 11 Vier Klavierstücke
op. 11,1 Frühlingsmorgen
op. 11,2 Bauerntanz
op. 12 Vier Vortragsstücke für die Orgel
op. 12,1 Prologus solemnis
op. 12,2 Praeludiom G-Dur
op. 12,3 Capriccio Des-Dur
op. 12,4 Kanzone g-Moll
op. 13a Zwei Sprüche von Peter Rosegger
op. 13b Drei Männerchöre
op. 14 Kinderliederbuch
op. 14,1 Wiegenlied im Freien
op. 14,2 Abendlied
op. 14,5 Kindergebet
op. 14,8 Der Rußbuttenbub
op. 15 Symphonie Nr. 1
op. 16 Buntes Allerlei 1906
op. 16,1 Kleiner Marsch
op. 16,7 Kleiner Walzer
op. 17 Lob des Weins
op. 18 Lieder und Gesänge
op. 18,4 In der Nacht (Ideenjagd)
op. 19 Ninion 1907
op. 20 Die roten Dominos
op. 20b Suite aus der Oper „Die roten Dominos“
op. 21 Serenade A-dur in einem Satz für Streichtrio
op. 22 Zwei Vortragsstücke für Violine und Orgel
op. 23 Lieder und Gesänge
op. 23,2 Lied der heiligen Jungfrau
op. 23,3 Zwei Segel
op. 24 Duett
op. 25 Symphonie Nr. 2
op. 26 Miniaturen
op. 27 Acht kleine Choralvorspiele für Orgel
op. 28 Astaroth
op. 29 Sonate D-Dur für Violine und Klavier
op. 30 Claudine von Villa Bella
op. 31 Drei Vortragsstücke
op. 35 Tantchen Rosmarin, heitere Oper in 4 Akten
op. 36 Zur Sommerzeit. Sechs instruktive Klavierstücke
op. 38 Sonate b-Moll für Orgel
op. 40 Violinkonzert
op. 41 (Drei) Frühlingslieder
op. 45a Lieder für das deutsche Haus
op. 45a,3 Der Mond als Liebespostillon
op. 45b Weihnachtskantilene. Kantate für Soli, Chor (SATB) und Streicher mit Orgel
op. 48 Nun segne großer Tod!
op. 50 Messer Ricciardo Minutolo (Wie man Frauen überlistet). Musik-Komödie in 4 Akten
op. 51 Waldphantasie für 3 Klaviere
op. 52 Bilder aus der Steiermark für Klavier
op. 52b Zwei Klavierstücke zum Konzertvortrag
op. 52b,2 Stürmische Nacht
op. 54 Totenfeier, für die Untergegangenen des Deutschen Auslandsgeschwaders (1914). Für SATB und großes Orchester Und Solostimmen
op. 56 Träume am Fenster. Ein Liederzyklus für hohe Stimme und Kl (Orch)
Die Veränderungen der Ausdrucksfähigkeit einer Melodie bei „wandernden“ Themen. Ein musikdramaturgischer Versuch, in: Zeitschrift für Musik, 99. Jg. 1932, S. 664–672
verschiedene Artikel für die Münchener Neuesten Nachrichten zwischen 1935 und 1941
Archivbestände
Autographen, Manuskripte, Briefe usw. befinden sich im Bestand des Johann-Joseph-Fux-Konservatoriums.
Briefe von Roderich Mojsisovics von Mojsvár befinden sich im Bestand des Leipziger Musikverlages C. F. Peters im Staatsarchiv Leipzig.
Literatur
K. Haidmayer: Roderich von Mojsisovics. Leben und Werk. Dissertation, Graz 1951 (Digitalisat)
Josef Hofer: Spätromatische Orgelmusik steirischer Komponisten. Magisterarbeit, KUG Graz 1984
E. Levi: Mojsisovics(-Mojsvár), Roderich Edler von, in: New Grove online
M. Morold, Roderich Mojsisovics, 1924
M. Morold: Roderich von Mojsisovics, in: Zeitschrift für Musik, 99. Jg. 1932, S. 661–664
F. Steinenoth: Roderich von Mojsisovics, in: Zeitschrift für Musik, 109. Jg. 1942, S. 202–205
W. Suppan: Steiriches Musiklexikon, 2. Aufl. (Graz, 2009) S. 467–470
↑Helmut Brenner: Musik als Waffe? Theorie und Praxis der politischen Musikverwendung, dargestellt am Beispiel der Steiermark 1938-1945, Graz 1992, S. 141ff.