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Robert Coover (* 4. Februar 1932 in Charles City, Iowa) ist ein amerikanischer Schriftsteller.
Er studierte an der Southern Illinois University in Carbondale und der Indiana University, ging dann zur Marine und machte schließlich 1965 einen Abschluss an der University of Chicago. Nach dem Militärdienst und weiteren Studien an der University of Chicago arbeitete er neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit an verschiedenen Universitäten und Colleges als Lehrer für „creative writing“.
Als Vertreter des Postmodernismus verwendet er in seinen experimentellen Werken häufig das Prinzip der Montage und durchzieht seine Romane mit Werbeslogans, Leuchtschriften und Schlagzeilen und erweiterte so die narrativen Möglichkeiten des Romans. Er gilt neben Thomas Pynchon, William Gass, Donald Barthelme und John Barth als bedeutendster Vertreter der amerikanischen literarischen Avantgarde.
Im Gegensatz zu diesen avantgardistischen oder experimentellen Schriftstellern ist Coover weniger um eine theoretische Fundierung seines literarischen Schaffens bemüht, obwohl er seine Werke oder Fiktionen durchaus nach abstrakten Vorstellungen konstruiert.
Bereits sein erster Roman The Origin of the Brunists (1966) folgt dem für einen Großteil seiner Fiktionen charakteristischen Schema, demzufolge seine Figuren oder Charaktere Systeme konstruieren, um mit deren Hilfe einen Sinn bzw. eine Bedeutung in ihrer Wirklichkeit zu finden, die sie dann jedoch als von sich losgelöst oder unabhängig begreifen. Dabei vergessen die Figuren in Coovers Fiktionen, dass sie selber diese Realität, aus der sie sie lösen wollen, entworfen haben.
In seinem als „realistisch“ eingestuften Erstlingsroman thematisiert Coover die Entstehung religiösen Eifers und dessen Ausbreitung von einer kleinen Gemeinde von Bergarbeitern auf das gesamte Land. Nachdem er als einziger ein Grubenunglück überlebt hat, gründet Giovanni Bruno in West Pennsylvania die Sekte der Brunists, um den Menschen in Anbetracht der ausweglosen Situation eine neue Sinndimension zu eröffnen.
Als wichtigster Roman Coovers gilt der von der Kritik als Skandalerfolg betrachtete Rosenbergroman Die öffentliche Verbrennung (The Public Burning, 1977), der die bereits von Doctorow wenige Jahre zuvor in Das Buch Daniel (The Book of Daniel, 1971) thematisierte fragwürdige Verurteilung der vermeintlichen Atomspione Ethel und Julius Rosenberg aufgreift und die Vorgänge um sie herum aus der Perspektive des damaligen Vizepräsidenten Richard Nixon erzählt. Im Zusammenhang mit der Verwicklung Nixons als amerikanischer Präsident in den Vietnam-Krieg und die Watergate-Affäre der 70er Jahre ist dieser postmoderne Roman Coovers zugleich auch ein „eminent politischer Text“.
Coover gehört zu den Gründungsmitgliedern der Electronic Literature Organization, die die Entwicklung von Literatur in digitalen Medien fördert.
Er lebt in Providence, Rhode Island und unterrichtet dort an der Brown University. Robert Coover ist mit der spanischen Stickkünstlerin Pilar Sans Coover verheiratet, mit der er drei Kinder hat, und verbringt einen großen Teil des Jahres in Europa.
Er ist Mitglied der American Academy of Arts and Sciences und seit 1987 der American Academy of Arts and Letters.
Personendaten | |
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NAME | Coover, Robert |
KURZBESCHREIBUNG | amerikanischer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 4. Februar 1932 |
GEBURTSORT | Charles City |