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Otto Salomon (Pseudonym Otto Bruder und Otto Johannes Bernt) (* 7. Juli 1889 in Frankfurt am Main; † 17. Mai 1971 in Zollikerberg) war ein deutscher Verleger und Schriftsteller.
Otto Salomon entstammte einer liberalen jüdischen Kaufmannsfamilie; er konvertierte zum christlichen Glauben und wurde 1911 getauft.
Nachdem er eine kaufmännische Lehre erhalten hatte, begann er 1913 ein Schauspielstudium in Frankfurt am Main und wurde 1914 Dramaturg in Bonn.
Er leistete während des Ersten Weltkriegs seinen Militärdienst und war anschliessend Student der Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität München; während dieser Zeit spielte er Rollen im Studententheater.
In der Zeit von 1922 an leitete er den Christian Kaiser Verlag in München, bis er 1938 in die Schweiz emigrierte; er war u. a. der Lektor von Dietrich Bonhoeffer; mit dem ebenfalls im Kaiser Verlag vertretenen Karl Barth war Salomon auch in Kontakt. Während seines Aufenthaltes in München befreundete er den Philosophiestudenten Helmut Gollwitzer.
Am 24. September 1939 begegnete er in Zollikon dem Theologen Karl Barth, nachdem er bereits Briefkontakt hatte. Barth setzte sich für ihn beim späteren ersten Generalsekretär des Ökumenischen Rats der Kirchen, Willem Adolf Visser’t Hooft (1900–1985), ein. Salomon wurde von 1939 bis 1948 Mitarbeiter beim Ökumenenischen Rat der Kirchen in Genf, bis er von 1947 bis 1950 Lektor beim Gotthelf-Verlag in Bern war. 1950 wurde er Leiter des Zwingli-Verlags in Zürich und blieb bis 1958 in dieser Stellung. Er konnte 1954 Klaus Schädelin überzeugen, dessen Gockel-Geschichten mit dem Buch Mein Name ist Eugen zu veröffentlichen.
Er gründete den Flamberg-Verlag, der später vom Zwingli-Verlag übernommen wurde.
Otto Salomon heiratete 1930 Elfriede (geb. Weber), eine Enkelin des Theologen Christoph Friedrich Blumhardt, der Salomon religiös tief prägte.
Als die politische Gefahr für Juden zunahm, versteckte Verlagsinhaber Albert Lempp (Christian Kaiser Verlag) Salomon in einer Hinterkammer des Verlagsbüros. Später verhalf er ihm anlässlich eines fingierten Urlaubs in Landeck (Tirol), zu seiner Flucht in die Schweiz. Karl Barth war über die Flucht informiert.
Otto Salomon stand der christlichen Wandervogel-Jugendbewegung nahe und arbeitete im Neuwerkkreis von Günther Dehn ebenso mit wie in der, mit diesem verbundenen, neuhutterischen Bruderhof-Bewegung von Eberhard Arnold und dessen Ehefrau Emmy. Auf deren Hof in Sannerz bei Schlüchtern gehörte er von Juli 1920 bis Januar 1922 zu den ersten Bewohnern; er verliess jedoch den Hof, weil jeder der kam, aufgenommen wurde, während ihm eine geschlossenere geistliche Gemeinschaft als Kern der Siedlung notwendig erschien.
Während des Aufenthaltes von Dietrich Bonhoeffer in der Schweiz stand er deswegen im brieflichen Kontakt mit Karl Barth; auch der Schriftverkehr von Dietrich Bonhoeffer mit Karl Barth ging über die Adresse von Otto Salomon.
Salomon verfasste unter dem Pseudonym Otto Bruder Lyrik, Dramen, Romane, Laienspiele und Erzählungen; einige Lyrik veröffentlichte er unter dem Pseudonym Otto Johannes Bernt. Von Salomon stammt unter anderem das Weihnachtslied Stern und Engel, Hirten und die Weisen, das Paul Ernst Ruppel 1967 vertonte. Er verfasste auch eine größere Zahl der Sonnenlieder.
Seine Schrift Das Dorf auf dem Berge war in der Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums der Nationalsozialisten.
1959 ernannte die Universität Zürich Otto Salomon honoris causa zum Dr. theol.
Personendaten | |
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NAME | Salomon, Otto |
ALTERNATIVNAMEN | Bruder, Otto (Pseudonym); Bernt, Otto Johannes (Pseudonym); Salomon-Weber, Otto |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Verleger und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 7. Juli 1889 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |
STERBEDATUM | 17. Mai 1971 |
STERBEORT | Zollikerberg |