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Josef Kraus (* 4. August 1949 in Kipfenberg, Landkreis Eichstätt) ist ein deutscher Lehrer und Psychologe. Er war von 1987 bis Juni 2017 Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL).
Nachdem er 1969 am Willibald-Gymnasium in Eichstätt sein Abitur bestanden hatte, war Kraus zwei Jahre Zeitsoldat. In Würzburg studierte er anschließend von 1971 bis 1977 Deutsch und Sport für das Lehramt an Gymnasien; sein 2. Staatsexamen legte er in Ingolstadt ab. Ein Jahr darauf machte er ebenfalls in Würzburg sein Psychologie-Diplom. Ab 1980 unterrichtete er für 15 Jahre als Gymnasiallehrer in Landshut und war als Schulpsychologe für den Regierungsbezirk Niederbayern zuständig. Ab Februar 1995 war er als Schulleiter am Maximilian-von-Montgelas-Gymnasium in Vilsbiburg tätig.
Josef Kraus bekleidete von 1979 bis 1987 verschiedene Vorstandsämter im Deutschen Philologenverband und war von 1987 bis Juni 2017 Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL). Von 1991 bis 2014 war er Mitglied im Beirat für Fragen der Inneren Führung des Verteidigungsministers und von 1993 bis 1996 Beisitzer in der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien.
Im Landtagswahlkampf 1995 trat Kraus für den damaligen hessischen CDU-Spitzenkandidaten und ehemaligen Bundesinnenminister Manfred Kanther als dessen Schattenkultusminister auf.
Im März 2009 wurde Josef Kraus mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt. 2015 erhielt er die Landkreismedaille Landshuts in Gold. Für 2018 wurde ihm der Deutsche Sprachpreis zugesprochen.
Am 31. Juli 2015 trat Josef Kraus in den Ruhestand. Am 30. Juni 2017 endete seine Amtszeit als DL-Präsident. Er lebt in Ergolding bei Landshut.
Bei der Anhörung der Kultusministerkonferenz (KMK) zur Rechtschreibreform am 4. Mai 1993 in Bonn kritisierte Josef Kraus die Rechtschreibreform. Anlässlich der PISA-Studie stellte er fest, die Reform habe zu einer höheren Fehlerquote im Rechtschreiben geführt, und es habe sich „eine gewisse Beliebigkeit“ eingeschlichen. Kraus warnt daher vor einer Dekultivierung durch nachlässigen Sprachgebrauch. Die Reform werde in breiten Schichten der Bevölkerung nicht akzeptiert. Die Schule lehre daher eine Orthographie, die außerhalb der Schule immer weniger praktiziert werde. Das ergebe ein „viel größeres Chaos“.
In seinen vier Büchern Spaßpädagogik – Sackgassen deutscher Schulpolitik (1998), Der PISA-Schwindel (2005), Ist die Bildung noch zu retten: Eine Streitschrift (2009), und Wie man eine Bildungsnation an die Wand fährt (2017) kritisiert Josef Kraus Mängel des deutschen Schul- und Bildungssystems.
Auch die Schrift 50 Jahre Umerziehung, Die 68er und ihre Hinterlassenschaften geht hart mit von ihm als politisch links bewerteten Reformen ins Gericht. Das Werk erschien im Manuscriptum-Verlag, in dem u. a. auch Konrad Adam, Frank Böckelmann, Alexander Gauland, Björn Höcke, Jörg Guido Hülsmann, Václav Klaus, Bernhard Lassahn, André F. Lichtschlag, Giovanni Maio, Ernst Nolte, Akif Pirinçci und Jörg Schönbohm veröffentlicht haben.
Im Herbst 2005 gründete Josef Kraus zusammen mit dem Vorsitzenden des Vereins Deutsche Sprache, Walter Krämer, und dem Journalistenausbilder Wolf Schneider die Aktion Lebendiges Deutsch.
Die unterschiedlichen Ergebnisse des IQB-Ländervergleichs 2012 in Ost- und Westdeutschland führte Kraus auch darauf zurück, dass im Westen „eine schwierige Migrantenklientel“ lebe, wohingegen die Migranten im Osten „meist aus Vietnam“ stammten und „mitunter sogar besser in der Schule“ seien. Gleichzeitig relativierte er die Aussagen der Studie zur sozialen Durchlässigkeit des Bildungssystems und wies darauf hin, dass das deutsche Bildungssystem sozial durchlässiger sei als angenommen.
Josef Kraus ist nach wie vor vielfältig publizistisch tätig, unter anderem als Autor in den Medien Junge Freiheit, Cato, Cicero, Tumult und Tichys Einblick.
Er war tätig als Referent für die Bibliothek des Konservatismus und trat für die Deutsche Gildenschaft als Redner auf.
Darüber hinaus engagiert er sich als Mitglied des Stiftungsrates bei der Stiftung für Familienwerte e.V.
Personendaten | |
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NAME | Kraus, Josef |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Lehrer und Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL) |
GEBURTSDATUM | 4. August 1949 |
GEBURTSORT | Kipfenberg, Landkreis Eichstätt |