In diesem Artikel wird die Bedeutung von Hugo Erfurth in der heutigen Gesellschaft analysiert. Hugo Erfurth hat in zahlreichen Aspekten des modernen Lebens eine entscheidende Rolle gespielt, von seinen Auswirkungen auf die Wirtschaft bis hin zu seinem Einfluss auf die Populärkultur. In den letzten Jahrzehnten hat Hugo Erfurth ein wachsendes Interesse bei Wissenschaftlern, Experten und der breiten Öffentlichkeit geweckt, was zu erneuten Untersuchungen und Überlegungen zu seiner Relevanz und seinen Konsequenzen geführt hat. Durch eine Reihe von Forschungen und Diskussionen versuchen wir, die Bedeutung von Hugo Erfurth in unserem Leben besser zu verstehen und wie seine Entwicklung weiterhin die Welt, in der wir leben, prägt.
Dieser Artikel befasst sich mit dem Fotograf Hugo Erfurth, der Unternehmer wird im Artikel Hugo Erfurt behandelt.
Bevor Hugo Erfurth 1895 in Dresden eine Lehre im Atelier von Wilhelm Höffert begann, hatte er sich bereits drei Jahre mit Photographie beschäftigt. Nach der Lehre übernahm er 1896 im Alter von 22 Jahren das Atelier J. S. Schröder in der Dresdner Johannstadt. Er erwarb 1906 das in der Pirnaischen Vorstadt gelegene Palais Lüttichau, wo er die Lichtbildnerei Erfurth einrichtete. Bis zum Ersten Weltkrieg unterrichtete er zudem in Leipzig unter Professor Walter Tiemann eine Klasse für Fotografie an der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe. Im Jahr 1934 übersiedelte er nach Köln und eröffnete dort ein Atelier, das 1942 bei der Bombardierung Kölns zerstört wurde. Er ließ sich nach dem Krieg in Gaienhofen am Bodensee nieder und verstarb dort 1948 im Alter von 73 Jahren.
Werk
Um die Jahrhundertwende pflegte er einen malerisch-impressionistischen Fotografiestil im Sinne des Piktorialismus. Abzüge wurden nicht selten als kostbare Ölpigmentdrucke hergestellt. Hugo Erfurth wurde aber vor allem durch seine Porträtfotografien bekannt, bei denen er in den 1920er Jahren eine ganz persönliche, psychologisierende, den Charakter des Porträtierten darstellende Sichtweise umsetzte. Die für eine derartige Darstellung erforderlichen Modelle fand Erfurth namentlich unter bildenden Künstlern oder Schriftstellern. Ins kollektive Gedächtnis sind so die oft abgebildeten Künstlerporträts z. B. von Max Beckmann, Lovis Corinth, Käthe Kollwitz, Otto Dix, Gerhart Hauptmann oder Oskar Kokoschka eingegangen.
Bekannt wurde Erfurth auch als Theaterfotograf, mehr noch aber durch seine in der Bewegung aufgenommenen Fotografien des modernen künstlerischen Tanzes, z. B. von Grete Wiesenthal und ihren Schwestern, von Clotilde von Derp oder Mary Wigman. Zu seinen Schülerinnen gehörten die griechische Fotografin Nelly und die Deutsche Charlotte Rudolph.
Im Jahr 1922 eröffnete Hugo Erfurth an der Zinzendorfstraße 11 eine Kunsthandlung unter dem Namen „Graphisches Kabinett Hugo Erfurth“. Die Kunsthandlung wurde mit einer Ausstellung von Werken von Oskar Kokoschka eröffnet. 1925 wurde eine Ausstellung mit Werken von Emil Nolde gezeigt und es wurde die Ausstellung „7 Bauhausmeister“ ausgerichtet, u. a. mit Werken von Paul Klee und Wassily Kandinsky, die auch im Erfurter Kunstverein gezeigt wurde. Hugo Erfurth förderte auch die damals jungen Dresdner Künstler wie Hans Grundig, Wilhelm Lachnit oder Kurt Schütze.
Namensgeber
Von der Stadt Leverkusen und unter dem Sponsoring der dort ansässigen Firma Agfa, die vor allem durch die Produktion fotografischer Filme bekannt ist, wurde ein internationaler Hugo-Erfurth-Preis für Fotografie gestiftet.
Auszeichnungen und Ehrungen
1894: silberne Medaille auf der Deutsch-nationalen Ausstellung für Volksernährung, Massenverpflegung, Sanitätswesen, Verkehr und Sport in Kiel. (4. bis 19. August)
1895: bronzene Medaille auf der internationalen photographischen Ausstellung zu Amsterdam. (7. bis 22. September)
1899: Bronzene Medaille (Gruppe IV) auf der IV. Ausstellung des Süddeutschen Photographen-Vereins in Stuttgart im September.
1901: silber–vergoldete Medaille auf der Internationalen Ausstellung von Kunstphotographien in Groningen.
1901: Bronzene Staatsmedaille auf der Ausstellung des Deutschen Photographen–Vereins in Weimar
1902: Ehrendiplom auf der Ausstellung dekorativer Künste in Turin
1903: Bronzene Medaille, „Ausstellung für künstlerische Bildnis-Photographie zu Wiesbaden.“
1903: Silberne Vereinsmedaille (Gruppe Kunstphotographie), „Ausstellung für Photographie und graphische Künste zu Mainz 1903.“
1910: Ehrenmitgliedschaft in der „The Salon of Photography, Galleries of Fine Art Society“.
1910: Goldene Medaille auf der „Internationale Photographische Ausstellung“ in Budapest.
1911: Große goldene Medaille auf der „Internationalen Ausstellung für künstlerische Photographie“ in Rom.
1914: Ehrenmitgliedschaft des Sueddeutschen Photographenvereins
1926: Zweiter Preis für den Plakatentwurf „Hand“ anläßlich der „Deutschen Photographischen Ausstellung Frankfurt a.M.“
Veröffentlichungen
Die Entwicklung der Bildnisphotographie. In: Photographische Correspondenz. Nr.50, 1913, S.182–193.
Ein Semester „reklametechnische Photographie“ an der Akademie für Buchgewerbe und graphische Künste in Leipzig. In: Gebrauchsgraphik. Jg. 7 (1930), Heft 3, S. 35– (Digitalisat).
Werbebroschüren
Kamerabildnisse. Dem Kreise meiner Förderer und Freunde mitgeteilt Weihnachten 1907. Dresden 1907, (Digitalisat)
Hugo Erfurth Atelier für photographische Bildnisse Zinzendorferstrasse 11 gegenüber dem Palais des Prinzen Johann Georg. Schulze. Dresden 1912 (Digitalisat).
Literatur
Bodo von Dewitz, Karin Schuller-Procopovici (Hrsg.): Hugo Erfurth, 1874–1948. Photograph zwischen Tradition und Moderne. Wienand, Köln 1992, ISBN 3-87909-312-1.
Otto Dix. Retrato de Hugo Erfurth. Técnicas y secretos. Contextos de la Colección Permanente 21, Ausstellungskatalog Museo Thyssen Bornemisza, Madrid 2008.
W. Grohmann: Hugo Erfurth. Der Lichtbildner. In: Gebrauchsgraphik, Jg. 6, Heft 6, 1929, S. 59–65 (Digitalisat).
Paul Hanneke: Über Katatypie. S. 99 ff. (bebildert mit Aufnahmen von Erfurth) und Fritz Loescher: Zu Hugo Erfurths Bildern. S. 103 ff., In: Photographische Mitteilungen, 40. Jg., 1903.
Otto Steinert (Hrsg.): Hugo Erfurth. Bildnisse. Mohn, Gütersloh 1961, (Auch als Paperback erschienen: Bildnisse Hugo Erfurth. Aus der fotografischen Sammlung der Folkwangschule Essen. Museum Folkwang Essen 20. Januar bis 28. Februar 1961. Folkwangschule, Essen 1961)
Andreas Strobl: Otto Dix und Hugo Erfurth. Der Maler im Zeitalter der Photographie, in: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst, Dritte Folge Bd. XLIV (1993), S. 181–199.
Peter Tausk: Die Geschichte der Fotografie im 20. Jahrhundert. 2. Auflage, Dumont, Köln 1980, ISBN 3-7701-0813-2, S. 25 f., 65. f., 258.
Eike Wittrock: Formlose Dokumentation. Revision von Hugo Erfurths Fotografie des Götzendienstes von Mary Wigman. In: Tessa Jahn, Elke Wittrock, Isa Wortelkamp (Hrsg.): Tanzfotografie, historiografische Reflexionen der Moderne. transcript, Bielefeld 2015 (TanzScripte; 36), ISBN 978-3-8376-2994-1, S. 82–94.
Katja Dannowski: Hugo Erfurth. In: Deutsche Fotothek. Sächsische Landesbibliothek, Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, 2008, abgerufen am 23. August 2021 (ausführlicher Text mit umfänglichem Literaturverzeichnis).
Suchergebnis „Hugo Erfurth“. In: Porträtsammlung Manskopf. Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, abgerufen am 23. August 2021 (101 Treffer).
Suchergebnis „Hugo Erfurth“. In: Sammlung Agfa in der Sammlung Fotografie des Museums Ludwig. Stadt Köln, Referat für Museumsangelegenheiten, abgerufen am 23. August 2021 (357 Treffer).
Suchergebnis „Hugo Erfurth“. In: Bilddatenbank der Deutschen Fotothek. Sächsische Landesbibliothek, Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, abgerufen am 23. August 2021 (167 Treffer).
Suchergebnis „Hugo Erfurth“. In: Fotografische Sammlung des Museum Folkwang. Museum Folkwang, abgerufen am 23. August 2021 (116 Treffer).
Einzelnachweise
↑ abAndrea Abend: Hugo Erfurth (1874–1948). In: Der Elbhang-Kurier. Nr.2. Elbhang-Kurier-Verlag, 2000, S.18.
↑Katja Dannowski: Zwischen Berufs- und Kunstfotografie. Kapitel 2 in: SLUB Dresden → Sammlungen → Deutsche Fotothek → Fotografen → Hugo Erfurth. (Memento vom 6. März 2016 im Internet Archive) SLUB Dresden, 2008, abgerufen am 28. November 2022.
↑Erhard Frommhold: Kunsthandel in Dresden – Eine Tradition der Moderne. In: Dresdner Geschichtsverein (Hrsg.): Dresdner Hefte. 15. Jahrgang, Heft 49, 1/97, 1997, S.66 (Digitalisat).