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Das Albert-Schweitzer-Turnier (AST) ist ein Wettbewerb für Basketballnationalmannschaften der männlichen Jugend, der alle zwei Jahre in Mannheim (seit 2012 teils auch in Viernheim) stattfindet. Das Turnier gilt als inoffizielle Weltmeisterschaft für die männliche Altersklasse U18. Veranstalter sind der Deutsche Basketball Bund sowie die Städte Mannheim und Viernheim.
Bis 2010 war auch die US-Armee Veranstalter, traditioneller Austragungsort war die US Sports Arena auf dem Gelände des Militär-Stützpunkts der Vereinigten Staaten in Mannheim. Seit 2006 findet ein Teil der Spiele in der MWS-Halle am Herzogenried statt. Nach dem Rückzug der Amerikaner ist seit 2012 die MWS-Halle (mittlerweile durch Sponsorenwechsel in GBG-Halle umbenannt) zentraler Veranstaltungsort, ein Teil der Spiele findet in Viernheim statt. Seit 2014 ist Viernheim auch Mitveranstalter des Turniers.
Initiatoren des ersten Albert-Schweitzer-Turniers, das im Dezember 1958 mit acht Mannschaften ausgetragen und von Belgien gewonnen wurde, waren der Fotograf Hans-Joachim Babies und der deutsche Basketballpionier Hermann Niebuhr, der den evangelischen Theologen und Arzt Albert Schweitzer als Namensgeber gewann. Schon im darauffolgenden Jahr fand das zweite AST statt, danach gab es eine Pause bis 1966. Ab diesem Zeitpunkt etablierte sich der Zwei-Jahres-Rhythmus. 1991 musste das AST wegen des Zweiten Golfkriegs ausfallen. Das Vorhaben, das Turnier 1992 nachzuholen, wurde nicht umgesetzt, um den Zwei-Jahres-Rhythmus einzuhalten. Ab 1994 fand das AST in geraden Jahren statt. Damit fand eine Angleichung an den Kalender des Basketballweltverbands FIBA statt.
Das Albert-Schweitzer-Turnier ist ein Einladungsturnier, bei dem nicht alle Bewerbungen für die mittlerweile 16 Startplätze berücksichtigt werden können. Nach Angaben des Deutschen Basketball Bundes entwickelte sich die Veranstaltung insbesondere nach 2010 „zum größten und bestbesetzten Basketballturnier der Welt für U18-Junioren“. Rekordsieger sind die USA mit bislang zehn Titeln, gefolgt von Italien mit vier und Jugoslawien mit drei Siegen.
Gewinner des 25. Albert-Schweitzer-Turniers, das vom 3. bis 10. April 2010 stattfand, war Australien, das sich im Endspiel mit 68:51 gegen Deutschland durchsetzte und seinen ersten Turniersieg feierte. Auch für Deutschland bedeutete der zweite Platz zu diesem Zeitpunkt das beste Ergebnis beim AST. Mit 28.763 Zuschauern wurde der Besucherrekord von 2008 nur knapp verfehlt.
2016 gelang Deutschland der erste Turniersieg in der 28. Auflage des AST. Im Finale setzte sich die Mannschaft mit 70:65 gegen Serbien durch. Bei der folgenden Austragung zwei Jahre später wiederholte die Gastgebermannschaft ihren Triumph und bezwang im Endspiel Australien mit 88:66.
Zur 30. Austragung des Turniers im Jahr 2020 meldete erstmals keine Mannschaft der Vereinigten Staaten, da der Termin dem Deutschen Basketball Bund zufolge „für die Entsendung einer offiziellen USA-Nationalmannschaft“ nicht passe. Allerdings wurden die US-Auswahlen, die in den vorherigen Jahren am Turnier teilnahmen, nicht vom US-Verband zusammengestellt und glichen somit nicht den US-Nationalmannschaften, die im Jugendbereich bei Welt- und Amerikameisterschaften antraten. Viele der besten US-Spieler des jeweiligen Jahrgangs nahmen deshalb nicht am Albert-Schweitzer-Turnier teil. Mitte März 2020 wurde das 2020er-Turnier wegen der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 vom Deutschen Basketball Bund abgesagt. Anfang Juni 2020 wurde mitgeteilt, das Turnier im Jahr 2021 nachzuholen und dann im Zwei-Jahres-Wechsel in den ungeraden Jahren auszutragen. Der vorgesehene Austragungszeitpunkt Anfang April 2021 wurde Mitte Dezember 2020 wegen der Pandemielage zurückgezogen und eine Verschiebung auf einen nicht genannten Termin angekündigt. 2023 gab der Deutsche Basketball Bund bekannt, die Veranstaltung ab April 2024 wieder alle zwei Jahre durchzuführen.
In den 2000er- und 2010er-Jahren machten spätere NBA-Spieler wie die Franzosen Tony Parker, Boris Diaw, Ronny Turiaf, der Russe Wiktor Chrjapa, der US-Amerikaner Eddie Griffin (alle beim Turnier im Jahr 2000 dabei), der Australier Andrew Bogut (beim Turnier 2002), der Türke Ersan İlyasova, Kyle Lowry aus den USA, der Chinese Yi Jianli (jeweils 2004) der Franzose Nicolas Batum (als bester Spieler des Turniers 2006 ausgezeichnet), der Israeli Omri Casspi (ebenfalls 2006 dabei), der Türke Enes Kanter, der Australier Matthew Dellavedova (beide Teilnahme 2008), der Kroate Dario Šarić, der Franzose Evan Fournier und der Deutsche Daniel Theis (alle Teilnahme 2010), der Deutsche Paul Zipser, der Türke Cedi Osman, der Spanier Willy Hernangómez (jeweils Teilnahme 2012) dem AST ihre Aufwartung. 2014 nahmen Spieler wie Furkan Korkmaz (Türkei), Marc Garcia (Spanien), Ludvig Hakanson (Schweden) und Ethan Happ (USA) teil, die sich ebenfalls einige Jahre später im Erwachsenenbereich auf internationaler Ebene einen Namen machten.
Siegerliste
1958: Belgien Belgien
1960: Belgien Belgien
1966: Italien Italien
1967: Polen Polen
1969: Italien Italien
1971: Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik SFR Jugoslawien
1973: Vereinigte Staaten USA
1975: Vereinigte Staaten USA
1977: Vereinigte Staaten USA
1979: Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik SFR Jugoslawien