Luiz Felipe Scolari

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Luiz Felipe Scolari
Luiz Felipe Scolari (2014)
Personalia
Geburtstag 9. November 1948
Geburtsort Passo FundoBrasilien
Größe 178 cm
Position Abwehr
Junioren
Jahre Station
1966 Aymoré
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1973–1979 SER Caxias do Sul
1980 EC Juventude
1980–1981 EC Novo Hamburgo
1981 CS Alagoano
Stationen als Trainer
Jahre Station
1982 CS Alagoano
1982–1983 EC Juventude
1983 Grêmio Esportivo Brasil
1984–1985 Al-Shabab
1986 Grêmio Esportivo Brasil
1986–1987 EC Juventude
1987 Grêmio Porto Alegre
1988 Goiás EC
1988–1990 Al Qadsia Kuwait
1990 Kuwait
1991 Criciúma EC
1991 Al-Ahli
1992 Al Qadsia Kuwait
1993–1996 Grêmio Porto Alegre
1996–1997 Júbilo Iwata
1997–2000 Palmeiras São Paulo
2000–2001 Cruzeiro Belo Horizonte
2001–2002 Brasilien
2003–2008 Portugal
2008–2009 FC Chelsea
2009–2010 Bunyodkor Taschkent
2010–2012 Palmeiras São Paulo
2012–2014 Brasilien
2014–2015 Grêmio Porto Alegre
2015–2017 Guangzhou Evergrande
2018–2019 Palmeiras São Paulo
2020–2021 Cruzeiro Belo Horizonte
2021 Grêmio Porto Alegre
2022 Athletico Paranaense
2023–2024 Atlético Mineiro
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Luiz Felipe Scolari (* 9. November 1948 in Passo Fundo, Rio Grande do Sul), in seinem Heimatland auch als Felipão (Großer Felipe) betitelt, ist ein brasilianischer Fußballtrainer und ehemaliger -spieler. Seine größten Erfolge gelangen ihm als Nationaltrainer: 2002 führte er die brasilianische Nationalmannschaft zum Weltmeistertitel, 2004 die portugiesische zur Vizeeuropameisterschaft.

Privates

Scolari ist der Sohn einer aus Italien stammenden Familie, die nach Brasilien einwanderte. Sein aus Venedig stammender Vater Benjamin galt in den 1940er Jahren als einer der besten Abwehrspieler des Staates Rio Grande do Sul. Scolari hat auch die italienische Staatsbürgerschaft.

Trainerkarriere

Vereinsmannschaften und Kuwait

Er begann in den frühen 1980er Jahren seine Trainerkarriere bei dem Provinzverein CS Alagoano, mit dem er 1982 Staatsmeister von Alagoas wurde, sein erster Titel als Trainer. Es folgten mehrere Stationen in Brasilien und mit dem saudi-arabischen Verein Al-Shabab auch die erste Anstellung im Ausland, ehe er 1987 Grêmio Foot-Ball Porto Alegrense aus Porto Alegre, einen der bekanntesten brasilianischen Vereine, trainierte. Doch auch dort verweilte Scolari nur kurz und wechselte schon nach einem Jahr zu Goiás EC. Danach ging er für zwei Jahre nach Kuwait, wo er zunächst Al Qadsia Kuwait und dann die kuwaitische Nationalmannschaft trainierte. 1991 kehrte er in seine Heimat Brasilien zum Criciúma EC zurück und gewann mit dieser Mannschaft 1991 die Copa do Brasil und damit seinen ersten großen Titel. Noch im selben Jahr verließ er Brasilien wieder, um nach Saudi-Arabien zu gehen und den Erfolgsverein Al-Ahli zu trainieren. Im Anschluss daran folgte noch ein einjähriges Engagement bei seinem ehemaligen Verein Al Qadisiya Kuwait.

1993 kehrte Scolari erneut nach Brasilien zurück und heuerte ein weiteres Mal bei Grêmio an. Dort holte er in jeder Saison einen Titel, 1994 den Pokal, 1995 die südamerikanische Vereinsmeisterschaft und 1996 den brasilianischen Meistertitel. Anschließend ging Scolari nach Japan zu Júbilo Iwata und danach wieder zurück nach Brasilien. Er akzeptierte ein Angebot von Sociedade Esportiva Palmeiras aus São Paulo. Dort gewann er 1998 den brasilianischen Pokal und die Copa Mercosur sowie 1999 die Copa Libertadores. 2000 verließ er São Paulo in Richtung Belo Horizonte zum Cruzeiro Esporte Clube.

Brasilianische Nationalmannschaft

Unter Emerson Leão gab es für die Seleção vermehrt negative Ergebnisse in der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2002 und einen enttäuschenden vierten Platz beim Konföderationen-Pokal 2001. Im Juni 2001 wurde schließlich Scolari Brasiliens Nationaltrainer. Zunächst enttäuschten die Brasilianer auch unter ihm und schieden im Viertelfinale der Copa América 2001 gegen Honduras aus. Anschließend gelang es Scolari doch, die Mannschaft zur WM zu führen. Die Brasilianer fanden zu alter Form zurück und gewannen den Weltmeistertitel im Finale gegen Deutschland. Nach diesem Erfolg wurde er zum Weltnationaltrainer des Jahres 2002 gewählt. Dennoch waren die CBF und auch die Fans unzufrieden mit seiner Arbeit, weshalb er kurze Zeit nach dem WM-Finale sein Amt niederlegte.

Portugiesische Nationalmannschaft

Scolari im August 2003

Ab Januar 2003 trainierte Scolari die Portugiesische Fußballnationalmannschaft und kam mit dem Gastgeber des Turniers bis ins Finale der Fußball-Europameisterschaft 2004. Er war zusammen mit Otto Rehhagel, dem Gegner im Finale, der erste ausländische Trainer, der es bis ins Finale dieses Wettbewerbs schaffte. Im April 2006 wurde er von der britischen Presse als ein möglicher Nachfolger des englischen Nationaltrainers Sven-Göran Eriksson gehandelt, doch Scolari lehnte den Posten ab. Stattdessen verlängerte er seinen Vertrag mit dem portugiesischen Verband bis zur EM 2008. Nach der 0:1-Halbfinalniederlage seiner Portugiesen gegen Frankreich bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland mutmaßte Scolari, dass Schiedsrichter Jorge Larrionda (Uruguay) heimlich auf der Seite der Franzosen gestanden und das Spiel dementsprechend beeinflusst habe. Beim abschließenden Spiel um den dritten Platz am 8. Juli 2006 in Stuttgart unterlag Scolaris Mannschaft gegen Deutschland mit 1:3.

Im EM-Qualifikationsspiel gegen Serbien am 12. September 2007 kam es zu einem Handgemenge zwischen Scolari und einem gegnerischen Spieler, dem Serben Ivica Dragutinović. In diesem Zusammenhang soll es zu einem Faustschlag von Scolari ins Gesicht von Dragutinovic gekommen sein. Später behauptete Scolari, nur die Haare von Dragutinovic berührt zu haben. Beim Videobeweis stellte sich heraus, dass Scolari den gegnerischen Spieler deswegen nicht getroffen hatte, weil dieser rechtzeitig ausgewichen war. Scolari wurde von der UEFA für vier Länderspiele gesperrt. Bei der EURO 2008 führte er die Portugiesen bis ins Viertelfinale, scheiterte dort aber an Deutschland mit 2:3 (1:2).

FC Chelsea

Scolari als Trainer des FC Chelsea (2008)

Am 1. Juli 2008 wurde Scolari Trainer des FC Chelsea, wurde dort jedoch bereits am 9. Februar 2009 wieder entlassen, weil sein Erfolg hinter den Erwartungen zurückblieb.

Bunjodkor Taschkent

Im Juni 2009 wurde Scolari Chef-Trainer und Leiter der Fußballakademie beim usbekischen Meister Bunjodkor Taschkent. Wegen finanzieller Schwierigkeiten des Vereins löste Scolari seinen Vertrag nach nur einer Saison im Mai 2010 vorzeitig auf.

Palmeiras

Nach dem enttäuschenden Abschneiden der Seleção bei der WM 2010 wurde Scolari kurzzeitig als Nachfolger von Nationaltrainer Dunga gehandelt. Stattdessen unterschrieb er einen bis Ende 2012 laufenden Vertrag bei Palmeiras und gewann mit dem Verein 2012 die Copa do Brasil. Nachdem Palmeiras Mitte September 2012 auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht war, wurde Scolaris Vertrag vorzeitig aufgelöst. Am Ende der Saison 2012 stieg Palmeiras aus der ersten Liga ab.

Rückkehr zur Brasilianischen Nationalmannschaft

Scolari als Trainer der brasilianischen Nationalmannschaft mit Neymar auf einer Pressekonferenz (2014)

Am 29. November 2012 übernahm Scolari erneut die brasilianische Nationalelf vom sechs Tage zuvor entlassenen Mano Menezes. Er unterschrieb einen Vertrag bis nach der WM 2014 im eigenen Land. Unterstützt wurde er hierbei vom früheren dreimaligen Nationaltrainer Carlos Alberto Parreira als technischem Direktor. Mit der Mannschaft gewann er den Konföderationen-Pokal 2013 durch einen 3:0-Finalerfolg gegen Spanien. Bei der WM 2014 erreichte seine Mannschaft im Halbfinale gegen Deutschland nach einem 1:7 nur das Spiel um Platz 3 gegen die Niederlande, das mit 0:3 verloren wurde. Die Bilanz seiner zweiten Amtszeit lautete am Ende 19 Siege in 29 Spielen, sechs Unentschieden und vier Niederlagen. Am 14. Juli 2014 akzeptierte der Präsident der CBF, José Maria Marin, das Rücktrittsgesuch von Scolari.

Bei drei Weltmeisterschaften führte Scolari die ihm anvertrauten Mannschaften immer mindestens bis ins Halbfinale, also unter die besten Vier. Entsprechend saß er bei 21 WM-Spielen als verantwortlicher Trainer auf der Bank. Nur Helmut Schön und Carlos Alberto Parreira sammelten in der WM-Geschichte noch mehr Bankerfahrung.

Weitere Stationen

Am 29. Juli 2014 wechselte Scolari zu Grêmio Porto Alegre. Im Juni 2015 löste er Fabio Cannavaro als Cheftrainer bei Guangzhou Evergrande in China ab. Bei dem Klub blieb Scolari bis 2017. Dann kehrte er nach Brasilien zurück, wo er zum zweiten Mal Palmeiras São Paulo übernahm. Mit dem Klub gewann er 2018 die nationale Meisterschaft. Im September 2019 wurde er vorzeitig entlassen. Im Alter von 71 Jahren verpflichtete ihn Cruzeiro Belo Horizonte zum zweiten Mal. Dieser steckte in einer massiven wirtschaftlichen Krise und stand nach dem 15. Spieltag der Série B 2020 auf dem 19. Tabellenplatz. Nach dem vorletzten Spieltag wurde der Vertrag vorzeitig beendet.

Im Juli 2021 nahm der nunmehr 72-Jährige nochmals eine Trainertätigkeit an. Er unterzeichnete zum vierten Mal bei Grêmio Porto Alegre. Bereits im Oktober trennte Gremio sich jedoch wieder von Scolari, nachdem der Club auf Platz 19 der Liga abgerutscht war. Von 15 Spielen unter Scolari hatte Gremio nur sechs gewonnen; drei Spiele endeten unentschieden, sechs wurden verloren. Kurz nach Beginn der Série A 2022 wurde Scolari am 4. Mai 2022 Trainer bei Athletico Paranaense. Der Vertrag erhielt eine Laufzeit bis zum Ende der Meisterschaft im November des Jahres. Am 11. August 2022 erreichte er mit Athletico das Halbfinale in der Copa Libertadores 2022, wo man den argentinischen Klub Estudiantes de La Plata im Rückspiel mit 1:0 bezwang (Hinspiel 0:0). Durch diesen Erfolg erreichte Scolari mit einer Mannschaft zum sechsten Mal das Halbfinale in dem Wettbewerb. Dies hatte vor ihm noch kein anderer Trainer erreicht. Im November beendete er seine Tätigkeit als Trainer des Klubs und übernahm hier seine Arbeit als technischer Direktor.

Rückkehr auf die Trainerbank nach Rücktritt

Nachdem Scolari Ende 2022 seine Trainerkarriere für beendet erklärt hatte, nahm er im Juni 2023 erneut eine Trainertätigkeit auf und unterschrieb bei Atlético Mineiro in Belo Horizonte. Im März 2024 wurde er nach neunmonatiger Amtszeit entlassen.

Erfolge als Trainer

Auszeichnungen

Weblinks

Commons: Luiz Felipe Scolari – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Scolari geht nach Chelsea (Memento vom 6. Oktober 2008 im Internet Archive), sportschau.de vom 11. Juni 2008 (abgerufen am 11. August 2011)
  2. SCOLARI DISMISSED (Memento vom 24. April 2012 im Internet Archive), Mitteilung auf der Webseite des FC Chelsea vom 9. Februar 2009 (englisch, abgerufen am 11. August 2011)
  3. Scolari in «Bunyodkor» (Memento vom 13. Juni 2009 im Internet Archive), Mitteilung auf der Webseite von Bunjodkor Taschkent vom 10. Juni 2009 (englisch, abgerufen am 11. August 2011)
  4. Scolari verlässt Bunyodkor, focus.de vom 28. Mai 2010 (abgerufen am 11. August 2011)
  5. Scolari übernimmt Palmeiras, kicker.de vom 13. Juni 2010 (abgerufen am 11. August 2011)
  6. Scolari muss seinen Hut nehmen, kicker.de vom 13. September 2012 (abgerufen am 14. September 2012)
  7. Scolari neuer Nationalcoach Brasiliens (Memento vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) in: Financial Times, 29. November 2012
  8. Estadao: Felipão chega e fala que ganhar o título em 2014 é 'obrigação', 29. November 2012
  9. Rücktrittsgesuch (Memento vom 15. Juli 2014 im Internet Archive)
  10. Scolari räumt das Feld. In: sueddeutsche.de. 15. Juli 2014, abgerufen am 16. März 2018.
  11. Die Trainer mit den meisten Spielen bei WM-Endrunden. In: fussball-wm-total.de. FUSSBALL-WM-total, abgerufen am 17. Juli 2014.
  12. Trainer Cruzeiro 2020, Bericht auf otempo.com.br vom 15. Oktober 2020, Seite auf portug., abgerufen am 16. Oktober 2020
  13. Kündigung Cruzeiro 2021, Bericht auf globo.com vom 25. Januar 2021, Seite auf portug., abgerufen am 28. Januar 2021
  14. Trainer Grêmio 2021, Bericht auf globo.com vom 7. Juli 2021, Seite auf portug., abgerufen am 13. Juli 2021
  15. 4. Amtszeit endet nach 3 Monaten, Transfermarkt vom 11. Oktober 2021
  16. Trainer Athletico Paranaense, Bericht auf globo.com vom 4. Mai 2022, Seite auf portug., abgerufen am 6. Mai 2022
  17. Copa Libertadores Rekord, Bericht auf kicker.de vom 12. August 2022, abgerufen am 18. August 2022
  18. Scolari plötzlich wieder Trainer – mit Folgen. Abgerufen am 17. Juni 2023 (deutsch).
  19. Bei Atletico Mineiro entlassen: Brasiliens Weltmeister-Coach Scolari vor Karriereende. Abgerufen am 21. März 2024.
  20. Chinesischer Supercup