Dadaab

In der heutigen Welt ist Dadaab ein Thema von ständigem Interesse und Diskussionen. Es besteht großes Interesse daran, mehr über Dadaab zu erfahren und seine Auswirkungen auf verschiedene Bereiche des täglichen Lebens zu verstehen. Im Laufe der Zeit hat Dadaab in verschiedenen Bereichen an Relevanz gewonnen und Debatten, Forschungen und Entwicklungen ausgelöst, die neue Perspektiven zu diesem Thema bieten sollen. In diesem Artikel werden wir die Auswirkungen von Dadaab und seinen Einfluss in verschiedenen Kontexten im Detail untersuchen und seine Entwicklung im Laufe der Zeit sowie seine Relevanz in der heutigen Gesellschaft analysieren.

Dadaab
Basisdaten
County Garissa County
Höhe 124 m
Koordinaten 0° 3′ N, 40° 19′ OKoordinaten: 0° 3′ N, 40° 19′ O
Dadaab (Kenia)
Dadaab (Kenia)
Dadaab

Dadaab ist eine Ortschaft im Garissa County in Kenia, etwa 100 Kilometer von der Grenze zu Somalia entfernt. Die einheimische Bevölkerung besteht vorwiegend aus nomadischen Kamel- und Ziegenhirten. Den größten Anteil der Einwohner machen jedoch die Geflüchteten aus, die seit Anfang der 1990er-Jahre wegen Bürgerkrieg und Hunger aus Somalia gekommen und in fünf Lagern untergebracht sind.

Die Wirtschaft des Ortes Dadaab konzentriert sich im Wesentlichen auf Dienste für die Flüchtlinge.

Somalische Flüchtlingskinder in einer Schule in Dadaab

Flüchtlingslager

Das UNHCR unterhält in Dadaab, zusammen mit anderen Hilfsorganisationen, die im Jahr 1992 errichteten Flüchtlingslager Hagadera, Ifo und Dagahaley. Die internationale Hilfsorganisation CARE ist der wichtigste Partner des UNHCR in Dadaab und verantwortlich für die Leitung des Flüchtlingscamps. Nach Ausbruch des somalischen Bürgerkrieges und einer damit verbundenen Hungersnot im Süden Somalias hielten sich in der ersten Hälfte der 1990er-Jahre bis zu 400.000 somalische Flüchtlinge in Kenia und dort größtenteils in Dadaab auf. 2006 waren es noch etwa 150.000. Die Übrigen waren nach Somalia zurückgekehrt oder wurden – so im Falle von 12.000 Flüchtlingen von der ethnischen Minderheit der somalischen Bantu – in andere Staaten umgesiedelt.

Im Januar 2007 schloss Kenia seine Grenze zu Somalia auch für Flüchtlinge weitgehend, da es den Zustrom von islamistischen Kämpfern der Union islamischer Gerichte fürchtet. Aufgrund schwerer Kämpfe in Somalia stieg die Zahl der Flüchtlinge seit 2007 dennoch wieder an. Seit 2007 wurde ein weiteres Flüchtlingslager – Ifo 2 – in Dadaab 2007 errichtet. Jedoch wurde es erst im November 2011 eröffnet, zuvor hatte sich die kenyanische Regierung gegen die Eröffnung mehrere Jahre gewehrt. Im August 2011 wurde das Flüchtlingslager Kambioos errichtet, um das Flüchtlingslager Hagadera zu entlasten. Diese Erweiterung wurde mit einer Spende von 43 Mio. Euro der IKEA Foundation ermöglicht. Im Januar 2009 hatten die Lager in Dadaab rund 244.000 Einwohner. Davon stammten die meisten aus den grenznahen Regionen Jubbada Hoose, Jubbada Dhexe und Gedo in Südsomalia, Neuankömmlinge kamen vor allem aus der heftig umkämpften Hauptstadt Mogadischu. Ende 2011 hielten sich aufgrund der Hungerkrise am Horn von Afrika – ausgelöst durch zwei ausbleibende saisonal aufeinanderfolgende Regenzeiten – in den Lagern fast 500.000 Flüchtlinge auf.

Die hohe Einwohnerdichte führte zu einer schlechteren Sicherheits-, Versorgungs- und Gesundheitssituation – so kam es 2007 zu zwei sowie 2011 zu einer Choleraepidemie, und die Anzahl sexueller Übergriffe hat sich zwischen 2007 und 2008 verdoppelt.

Im November 2013 unterzeichneten die Außenminister von Somalia und Kenia ein Abkommen in Mogadischu, welches die freiwillige Rückkehr somalischer Flüchtlinge ermöglicht. Beide Seiten einigten sich auf die Bildung einer Kommission, welche die Rückkehr koordinieren soll. Bis Februar 2014 sollen etwa 80.000 bis 100.000 Somalis in ihr Heimatland zurückgekehrt sein.

Entwicklung der Flüchtlingszahlen

Anzahl der Flüchtlinge gesamt und nach Lager am Ende des angegebenen Jahres. Ende 2014 waren etwa 95 % der Flüchtlinge Somali und etwa 4 % aus Äthiopien.

Jahr Gesamt Dagahaley Hagadera Ifo Ifo 2 Kambioos
1997 124.600
1998 107.400  
1999 124.600  
2000 127.993   34.633 46.266 47.094
2001 134.000  
2002 136.450   33.920 51.810 50.720
2003 134.720   33.240   50.470   51.010  
2004 138.620   34.500   51.930   52.190  
2005 127.410   32.630   46.300   48.480  
2006 152.868   39.526   59.185   54.157  
2007 171.870   39.626   70.412   61.832  
2008 235.453   65.581   90.403   79.469  
2009 256.121   93.179   83.518   79.424  
2010 292.586   93.470   101.506   97.610  
2011 454.492   122.214   137.528   118.972   64.945 10.833
2012 446.289   121.127   139.483   98.294   69.259   18.126  
2013 408.283   105.155   115.373   101.258   66.015   20.482  
2014 356.014   89.147   107.679   85.444   52.651   21.093  

Literatur

  • Ben Rawlence: Stadt der Verlorenen : Leben im größten Flüchtlingslager der Welt. Übersetzung aus dem Englischen von Bettina Münch und Kathrin Razum. Zürich : Nagel & Kimche, 2016

Weblinks

Commons: Dadaab – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eine schwierige Nachbarschaft. faz.net, 29. Juli 2011, abgerufen am 11. Februar 2015.
  2. Rekord! IKEA spendet 43 Millionen Euro für Flüchtlinge. UNHCR, 31. August 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Februar 2015; abgerufen am 11. Februar 2015.
  3. IRIN News: Kenya: Camp resources stretched by influx of Somali refugees
  4. IRIN News: Kenya-Somalia: Waiting in Dadaab for peace in Somalia
  5. 560,000 Somalis to return home following tripartite agreement. Daily Post, 12. November 2013, abgerufen am 11. Februar 2015 (englisch).
  6. Nairobi to open mission in Mogadishu. Standard Digital, 19. Februar 2014, abgerufen am 11. Februar 2015 (englisch).
  7. a b c UNHCR Statistical Yearbook 2001. (pdf) UNHCR, abgerufen am 25. Dezember 2015 (englisch).
  8. UNHCR Statistical Yearbook 1999. (pdf) UNHCR, abgerufen am 10. Februar 2015 (englisch).
  9. UNHCR Statistical Yearbook 2000. (pdf) UNHCR, abgerufen am 10. Februar 2015 (englisch).
  10. UNHCR Statistical Yearbook 2002 – Kenia. (pdf) UNHCR, abgerufen am 10. Februar 2015 (englisch).
  11. UNHCR Statistical Yearbook 2003 – Kenia. (pdf) UNHCR, abgerufen am 10. Februar 2015 (englisch).
  12. UNHCR Statistical Yearbook 2004 – Kenia. (pdf) UNHCR, abgerufen am 10. Februar 2015 (englisch).
  13. UNHCR Statistical Yearbook 2005 – Kenia. (pdf) UNHCR, abgerufen am 10. Februar 2015 (englisch).
  14. UNHCR Statistical Yearbook 2006. (pdf) UNHCR, abgerufen am 10. Februar 2015 (englisch).
  15. UNHCR Statistical Yearbook 2007. (pdf) UNHCR, abgerufen am 10. Februar 2015 (englisch).
  16. UNHCR Statistical Yearbook 2008. (pdf) UNHCR, abgerufen am 10. Februar 2015 (englisch).
  17. UNHCR Statistical Yearbook 2009. (pdf) UNHCR, abgerufen am 10. Februar 2015 (englisch).
  18. UNHCR Statistical Yearbook 2010. (pdf) UNHCR, abgerufen am 10. Februar 2015 (englisch).
  19. UNHCR Statistical Yearbook 2011. (pdf) UNHCR, abgerufen am 10. Februar 2015 (englisch).
  20. UNHCR Statistical Yearbook 2012. (pdf) UNHCR, abgerufen am 10. Februar 2015 (englisch).
  21. UNHCR Statistical Yearbook 2013. (pdf) UNHCR, abgerufen am 10. Februar 2015 (englisch).
  22. Alinjugur/Dadaab Camp Population Statistics. (pdf) UNHCR, 31. Dezember 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. März 2016; abgerufen am 10. Februar 2016 (englisch).